Schwarz-grüne Allianz für die Radwegbrücke

Der Kreistag Trier-Saarburg sprach sich für einen höheren Zuschuss beim Bau der Radwegbrücke über die Landesstraße 143 bei Kell am See aus. Die Aluminium-Konstruktion soll rund 95 000 Euro kosten; der Kreisanteil beträgt 27 000 Euro.

 Eine ähnliche Brücke wie diese soll bald die L 143 bei Kell überspannen. Foto: Glück GmbH

Eine ähnliche Brücke wie diese soll bald die L 143 bei Kell überspannen. Foto: Glück GmbH

Trier/Kell. (alf) Der Bau der Radwegbrücke über die Landesstraße 143 bei Kell ist nicht nur im Hochwald ein parteipolitisch umstrittenes Projekt - am Montagabend wurden die unterschiedlichen Standpunkte der Parteien auch im Kreistag deutlich. Bei 19 Ja-Stimmen sprach sich das Gremium mit den Stimmen von CDU und Grünen für eine Erhöhung des Kreiszuschusses von 20 000 Euro auf 27 000 Euro aus. Die SPD stimmte dagegen; Freie Wählergruppe (FWG) und FDP enthielten sich.

Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund, dass sich auch der Keller Rat für die 30 Meter lange und 2,50 Meter breite Aluminiumbrücke (geplante Kosten: rund 95 000 Euro) ausgesprochen hat. Die Brücke soll noch vor der Freigabe des Ruwer-Hochwald-Radwegs am 9. Mai eingebaut werden. Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Wirtschaftsministerium soll der Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch 20 000 Euro zuschießen - eingesparte Mittel aus der ursprünglich vorgesehenen Überquerung der L 143 mit dem Abtragen des Damms und dem Anlegen von Zufahrtsrampen.

Rausch: Selbst Fachleute halten Brücke für unsinnig



CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Henter sprach von einem notwendigen und guten Projekt, mit dem ein gefahrloses Überqueren der viel befahrenen Straße ermöglicht werde. SPD-Sprecher Walter Rausch, selbst 15 Jahre lang Ortsbürgermeister in Kell, sagte, dass selbst Fachleute die Brücke für unsinnig hielten. Das Geld werde "aus dem Fenster geworfen"; andere Projekte in der VG stünden schon viel länger auf der Warteliste. Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Straße seien erst geäußert worden, als im unteren Ruwertal Radwegbrücken gebaut wurden. Rausch: "Uns Bürgermeistern wurde seinerzeit immer die höhengleiche Überquerung angepriesen."

Wenn man früher Fehler gemacht habe, dann müsse man ja jetzt nicht daran festhalten", rechtfertigte Landrat Günther Schartz das Vorgehen. Irritiert, dass sich das Land nicht an einer Förderung beteiligt, zeigte sich Helmut Reis (FWG). Wegen der "politischen Streitigkeiten vor Ort" enthielt sich die FWG der Stimme. Stimmenthaltung kündigte auch Claus Piedmont für die FDP an, während für Paul Port (Grüne) "die Brücke Sinn macht".

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