Sonneninseln und Strömungskanal

TRIER. Mehrere Inseln im Schwimmerbecken, der Erhalt von Rutschen und Sprungturm, ein neues Technikgebäude, ein Strömungskanal im Nichtschwimmerbecken und ein neuer Kleinkindbereich: Auf diese grobe Marschrichtung hat sich der Sportausschuss in Sachen Südbad-Sanierung geeinigt. Der Umbau wird rund acht Millionen kosten und mindestens 18 Monate dauern – voraussichtlich im Sommer 2007 muss das Südbad daher geschlossen bleiben.

Bei der jüngsten Dezernatssitzung hat Bürgermeister Georg Bernarding ein ausführliches Kozept zur Sanierung des Südbads vorgelegt. Die Umbauvorschläge, die dem Südbad ein völlig anderes Aussehen und eine andere Funktion verleihen werden, fußen auf einem Gutachten des Bundesfachverbandes öffentliche Bäder e.V. Die Schwimmbadgutachter hatten festgestellt, dass die Gesamtwasserfläche von Nord- und Südbad im Verhältnis zur Einwohnerzahl zu groß ist. Zuschüsse aus dem Land fließen in voller Höhe nur, wenn die Wasserfläche eine Größe von 0,04 Quadratmetern pro Einwohner nicht übersteigt. Daher muss die Gesamtwasserfläche um rund 25 Prozent oder 850 Quadratmeter verringert werden. Will man in den Genuss der vollen Fördersumme kommen und gleichzeitig das Nordbad als Sportbad mit 50-Meter-Wettkampfbahnen erhalten, müsste die Wasserfläche des Südbad verringert werden. Dazu kommen die Minimalanforderungen des Denkmalpflegeamts: Die äußeren Beckenformen, die zwei kleinen Betonrutschen und der Sprungturm müssen unbedingt erhalten werden. Über die Gestaltung von Eingangshalle, Terrasse, Wegeführung, Tiefe der Becken und anderem kann in Abstimmung mit der Denkmalpflege verhandelt werden. Orientiert an diesen Vorgaben, haben die beauftragten Schwimmbadarchitekten einen "Minimalvorschlag" entwickelt, der durch zusätzliche Module "aufgestockt" werden kann. Der Minimalvorschlag sieht neben der Generalsanierung von Technik und Beckenauskleidung vor, mit mehreren Inseln am gebogenen Rand des Schwimmerbeckens gleichzeitig die Beckenform zu erhalten als auch die Wasserfläche. Weil damit auch die Wassermenge weniger wird, kann die Wasseraufbereitungsanlage kleiner ausfallen, und auch die Betriebskosten würden erheblich sinken. Minimalsanierung plus Module

Weitere Inseln sollen den Schwimmerbereich vom Sprungbecken trennen und die Wasserfläche und -menge im Nichtschwimmerbecken reduzieren. Dieser Umbau würde rund 6,6 Millionen Euro kosten. Dazu sieht das Konzept Module vor: Strömungskanal, Sprudelliegen und Massagebänke im Nichtschwimmerbecken, Erhaltung des Sprungturms, Erneuerung der Riesenrutsche, ein neues Kinderbecken oder eine Wasserspiellandschaft im vorderen Bereich, Umbau des Eingangsbereichs. Je nach Ausführung schlagen diese Module zusätzlich mit je 220 000 bis 560 000 Euro zu Buche. Der Sportausschuss entschied sich, die Planung der genannten Module weiter zu verfolgen. Die Kosten für diese Umbauten würden sich auf rund acht Millionen Euro belaufen. Sportdezernent Bernarding rechnet mit wenigstens 18 Monaten Bauzeit - für mindestens eine Saison muss das Südbad geschlossen bleiben. Weitere Berichterstattung mit detaillierter Planung folgt.

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