STADTGESPRÄCH

Hunde können echte Freunde sein. Sie können aber auch zur Plage werden. Geradezu in biblischer Weise hinterlassen sie am Grüngürtel um die Pfarrkirche St. Agritius in Trier-Ost, was sie verdauen konnten.

Dass da so manches daneben geht, versteht sich von selbst. Und so zieren den Bürgersteig große und kleine Haufen sowie kleine und mittlere Bächlein. Der Fußgänger, der es bis zum Zebrastreifen Ecke Helenstraße schafft, ist entweder Weltmeister im Hundekot-Slalom oder muss Zuhause seine Schuhsohlen mit Sagrotan säubern. Einzig Fliegen, Mücken und gewissen Aasfressern, die an dieser Stelle besser nicht genannt werden sollten, bereiten die gehäufelten oder platt getretenen Exkremente Vergnügen in einem außergewöhnlichen Festschmaus. Für Nachschub ist täglich gesorgt. Selbst in der Ferienzeit. Zu Stoßzeiten allerdings findet offensichtlich nicht mehr jeder Vierbeiner ein freies Plätzchen und muss auf die andere Straßenseite ausweichen. Dort gibt es zwar weder Gras noch Bäume, doch dafür ist der Bürgersteig ein wenig schmaler und die Trefferquote für Passanten somit um exakt 50 Prozent erhöht. In so einem Hunde-Dorado fühlen sich nur noch Herrchen und Frauchen so richtig wohl. Solche, die mit unbeteiligter Miene warten, bis Susi ihr Geschäft gemacht hat. Solche, die sich keiner Schuld bewusst sind, wenn Strolch gleich neben der Parkbank das Bein hebt. Solche, die fasziniert zusehen, wenn Fifi die Telefonbox markiert. Und solche, die so tun, als würden sie gar nicht merken, wie Hasso in höchster Not etwas vor die Haustür fallen lässt. Solange es nicht die eigene ist. Allen anderen sei geraten, bewaffnet euch: mit Schaufel und Besen, die ihr den Hundeliebhabern in die Hand drückt, wenn sie wieder mal Gassi gehen, in und um die Pfarrkirche St. Agritius in Trier-Ost. Verona Kerl

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