Stadtrat Trier: Linde Andersen rückt für Johannes Verbeek nach

Trier · Für den parteilosen Johannes Verbeek, der am Samstag erklärt hat, sein Stadtratsmandat niederzulegen, rückt Linde Andersen in den Trierer Stadtrat nach.

 Johannes Verbeek Archiv-Foto: Friedemann Vetter

Johannes Verbeek Archiv-Foto: Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter

(woc) (woc) Laut Kandidatenliste der Partei Die Linke bei der Kommunalwahl 2009 wäre Konstantin Kanty der Nachrücker für Johannes Verbeek, den die Linke im Februar wegen "parteischädigendem Verhalten" aus der Partei geworfen hatte. Doch Kanty hat die Linke mittlerweile ebenfalls verlassen und ist zur DKP (Deutsche Kommunistische Partei) gewechselt. In den Stadtrat hätte er trotzdem nachrücken können. "Er hat uns allerdings eine Verzichtserklärung zukommen lassen", erklärte Linken-Kreischefin Katrin Werner heute im TV-Gespräch.

Damit ist die bei der Kommunalwahl nächstplatzierte Linde Andersen an der Reihe. Die 66-Jährige ist vor 15 Jahren von Sylt nach Trier gezogen. "Selbstverständlich nehme ich das Mandat an, sonst hätte ich bei der Kommunalwahl nicht kandidieren dürfen", erklärte sie gegenüber dem TV. Die politische Präferenz der gelernten Verwaltungsfachangestellten und gelernten Arzthelferin ist die Sozialpolitik. "Am meisten brennt mir der unwürdige Zustand der städtischen Sozialwohnungen auf der Seele, da muss unbedingt und schnell etwas geschehen", sagt Andersen, die sich dem Kunsthandwerk verschrieben hat und Marionetten und Masken fertigt.

Dass er den Stadtrat verlassen will, hatte Verbeek auf seiner privaten Homepage angekündigt. "Hiermit teile ich dem Oberbürgermeister und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Trier mit, dass ich mit sofortiger Wirkung mein Mandat als Stadtrat niederlege", heißt es dort. Anlass für seinen Rücktritt sei die Berichterstattung des Trierischen Volksfreunds, diese habe er wiederholt als persönliche Diffamierung empfunden. Die offiziell notwendige schriftliche Erklärung für eine Mandatsniederlegung hat Verbeek am heutigen frühen Nachmittag bei der Stadtverwaltung eingereicht.

Rückt Andersen nach, kann die Linke wieder eine Fraktion bilden. Ihren Fraktionsstatus hatten Werner und Verbeek nach heftigen Querelen platzen lassen; damit hatten sie das Recht verloren, in Ratssitzungen Anträge zu stellen und in verschiedenen städtischen Gremien Mitglied zu sein. "Ich freue mich über die dann wieder besseren Möglichkeiten, die wir als Fraktion im Rat haben werden", erklärte Linken-Kreischefin Werner.

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