Triers buntes Quartier

TRIER. Ungewöhnliche Wohnformen sind eine Spezialität der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) – das zeigen die ersten drei Wohngebiete in Triers jüngstem Stadtviertel. Im Gespräch mit dem TV legt EGP-Geschäftsführer Jan Eitel zum ersten Mal seine Pläne für Baugebiet Nummer vier auf den Tisch.

Als die französischen Streitkräfte noch die Hausherren auf dem Kasernengelände Belvédère waren, durften allenfalls politische Würdenträger bei einem Kommandeurswechsel mal einen Blick auf den Exerzierplatz werfen. Dem Rest der Welt war der Zutritt verboten. Heute ist der Petrisberg insbesondere während einer Schönwetterphase wie der jetzigen ein beliebtes Ausflugsziel - nicht nur wegen der herrlichen Aussicht. Gerade die rasend schnell gewachsenen Wohngebiete binden die Aufmerksamkeit der Besucher. "Solche Häuser sehe ich sonst nirgendwo", meinte am Osterwochenende ein Polizist aus Saarbrücken.Hochwertige Baukultur

Die auf dem Petrisberg gebündelten Investitionen haben längst astronomische Höhen erreicht. Allein die privaten Bauherren lassen mehr als 250 Millionen Euro auf den Petrisberg fließen. "Die Bauherren wollen ihre individuellen Vorstellungen vom Einfamilienhaus verwirklichen, wir wollen eine qualitativ hochwertige Baukultur über den Dächern der Stadt Trier schaffen", sagt Jan Eitel. "Beide Ziele sind hervorragend miteinander vereinbar." Bereits die ersten drei Wohnbaugebiete sind von einer nicht alltäglichen Handschrift geprägt. Ein Beispiel ist das "Wohnen am Wasserturm": Die Häuser werden winkelförmig aneinander errichtet und gewinnen damit einen großen und von außen nicht einsehbaren Innenhof. Das Resultat: Eine attraktive Wohnform auf kleineren Grundstücken. Dieses Prinzip gilt auch beim "Dorf in der Stadt". Das aktuelle Projekt der EGP heißt schlicht W4. "Das neue Wohnbaugebiet ist in gewisser Weise die Quintessenz der Erfahrungen, die wir seit 2002 auf dem Petrisberg gemacht haben", sagt Eitel. In der westlichen Ecke des Petrisbergs sollen in dichter Bebauung Gebäudegruppen um private Hofbereiche herum entstehen. "Die Baufelder sind groß und garantieren jede Menge privaten Freiraum", betont der Geschäftsführer der EGP. Maximal fünf Nachbarn teilen sich einen Stichweg mit Wendehammer. Die Sonne spielte eine zentrale Rolle bei der Planung des W4. "Die Anordnung der Baufelder garantiert, dass auch die nördlich der Stichwege liegenden Grundstücke über sonnige Gartenflächen verfügen", sagt Eitel. Der Weitblick ins Brettenbachtal und die Nähe zum Stadtwald ergänzen das Angebot. Bis Mai wird das neue Wohnbaugebiet noch archäologisch untersucht - es könnten sich schließlich historische Schätze im Boden verbergen. Die Straßen- und Tiefbauarbeiten beginnen, sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist. "Die Bauherren können voraussichtlich im Frühjahr 2008 loslegen", schätzt Jan Eitel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort