TV-Serie Stadtteiltour: Ein Ortsteil im besten Alter: Auffällig viele 50- bis 60-Jährige leben in Trier-Irsch

Trier-Irsch · Mit dem Blick in die Statistik startet heute wieder die TV-Serie Stadtteiltour. Jeweils zwei Wochen lang nehmen wir auch in diesem Sommer Trierer Stadtteile genau unter die Lupe. Den Auftakt macht der Höhenstadtteil Irsch.

 Voll auf der Höhe: Der Trierer Stadtteil Irsch liegt umgeben von Wiesen, Wald und Feldern. Links das Gewerbegebiet, rechts der neue Kunstrasenplatz.TV-Foto: Portaflug Föhren

Voll auf der Höhe: Der Trierer Stadtteil Irsch liegt umgeben von Wiesen, Wald und Feldern. Links das Gewerbegebiet, rechts der neue Kunstrasenplatz.TV-Foto: Portaflug Föhren

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Trier-Irsch. Er gehört zur Stadt, ist aber auch noch ein gutes Stück Dorf, der Trierer Höhenstadtteil Irsch. Das zeigt auch der Blick in die Statistik, die uns das Amt für Stadtentwicklung und Statistik dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.

Fläche: Felder, Wiesen, Hügel und Wälder - und mittendrin Trier-Irsch. Am südöstlichen Rand der Stadt Trier erstreckt sich Irsch über 395 Hektar. Größenmäßig liegt der Stadtteil damit auf Platz 11 der 19 Trierer Stadtteile. Zum Vergleich: Trier ist insgesamt 11 700 Hektar groß.
Einwohner: Bei der Einwohnerzahl liegt Irsch etwas weiter hinten im Ranking, auf Platz 16 von 19 Stadtteilen. Die amtliche Statistik verzeichnet Ende 2014 genau 2272 Einwohner. Vor allem seit der Eingemeindung 1969 ist das ehemalige Dorf stark gewachsen. Damals wurden 1192 Irscher zu Trierern. 1999 lag die Einwohnerzahl bei 1695.
Veränderungen: Bei der sogenannten "Natürlichen Bevölkerungsbewegung" hat sich 2014 wenig getan: 15 Geburten standen 15 Sterbefällen gegenüber. Trotzdem hat Irsch 2014 in der Summe 17 Einwohner verloren. Denn bei 207 Fortzügen gab es nur 224 Zuzüge.
Geschlecht: Beim Geschlechterverhältnis liegt Trier-Irsch im Trend der Gesamtstadt. Es gibt mit 51 Prozent einen ganz leichten Frauenüberschuss (1113 Männer, 1159 Frauen). In ganz Trier liegt der Anteil bei 51,4 Prozent.
Altersstruktur: Betrachtet man die Altersstruktur in Zehn-Jahres-Abschnitten, so scheint Trier-Irsch ein eher "mittelalter" Stadtteil zu sein. Im Vergleich zu den Gesamtzahlen der Stadt gibt es Auffälligkeiten bei den Zehn- bis 20-Jährigen. Während deren Anteil in Trier insgesamt bei 8,5 Prozent der Einwohner liegt, sind es in Trier-Irsch 11,5 Prozent. Dagegen leben in Trier-Irsch vergleichsweise wenige junge Erwachsene: In Trier liegt der Anteil der 20- bis 30-Jährigen (dank der vielen Studenten) bei 20 Prozent der Bevölkerung. In Trier-Irsch sind es demgegenüber nur 12,5 Prozent.
Auffällig viele Irscher sind zwischen 50 und 60 Jahren alt, 18 Prozent im Vergleich zu 13,4 Prozent in ganz Trier. Die Zahlen im Detail:
0 bis unter 10 Jahre: 184;
10 bis unter 20 Jahre: 263;
20 bis unter 30 Jahre: 284;
30 bis unter 40 Jahre: 228;
40 bis unter 50 Jahre: 314;
50 bis unter 60 Jahre: 412;
60 bis unter 70 Jahre: 239;
70 bis unter 80 Jahre: 230;
80 bis unter 90 Jahre: 106;
90 Jahre und älter: 12.
Familienstand: Im Höhenstadtteil herrscht das klassische Familienbild noch vor. 1121 Einwohner sind verheiratet, das ist ein Anteil von 49,3 Prozent. Zum Vergleich: In Trier-Stadt sind 35,3 Prozent der Einwohner unter der Haube. In studentischen Stadtteilen wie Trier-Süd sind es teils sogar nur 30 Prozent. 910 Irscher sind ledig (40,1 Prozent), 118 verwitwet (5,2 Prozent) und 118 auch geschieden.
Haushalte: Die 2272 Einwohner von Trier-Irsch leben in 1335 Haushalten, ein Haushalt besteht also im Schnitt aus 1,7 Personen. In der Trierer Gesamtstadt liegt der Schnitt bei 1,4 Personen. In 228 Haushalten leben Kinder. In Trier-Irsch gibt es 720 Wohngebäude mit 1083 Wohnungen.
Ausländer: Trotz der Nähe zur Universität geht es in Trier-Irsch nicht sehr international zu. Der Ausländeranteil liegt nur bei 3,4 Prozent an der Bevölkerung. In der Stadt Trier sind es dagegen mittlerweile schon elf Prozent ausländische Mitbürger.
Religion: In dörflichen Stadtteilen, das zeigten die Stadtteiltour-Serienteile in den vergangenen beiden Jahren, lag der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung teils bei 70 Prozent. In eher städtisch geprägten Stadtteilen ist die religiöse Bindung geringer. Das gilt auch für Trier-Irsch, wo sich 1570 Menschen zur römisch-katholischen und 301 zur evangelischen Kirche bekennen, Anteile von 69 und 13 Prozent.
Verkehr: Zwar hat auch Trier-Irsch eine Stadtbusanbindung - aber ohne Auto scheinen die Bürger nicht viel unterwegs zu sein. 1599 Kraftfahrzeuge sind im Stadtteil gemeldet, darunter 1396 Personenkraftwagen. Das macht 614 Autos pro Tausend Einwohner, was deutlich über dem städtischen Durchschnitt von 454 liegt.

Arbeitsmarkt: In Bezug auf den Arbeitsmarkt herrscht heile Welt in Trier-Irsch. Im arbeitsfähigen Alter von 18 bis 65 Jahren sind 1445 Trier-Irscher. Es gibt nur 22 Arbeitslose im Stadtteil, was einer Arbeitslosenquote von 1,52 Prozent entspricht. Experten nennen so etwas Vollbeschäftigung. In der gesamten Stadt liegt die Quote bei vier Prozent.
... und morgen: ein Interview mit dem Irscher Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch.Extra

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Ab heute wird unsere Serie TV-Stadtteiltour fortgesetzt. In den nächsten zwei Wochen sind wir in Trier-Irsch unterwegs. Wir berichten über die Geschichte des Stadtteils, stellen Menschen vor, lassen Jugendliche zu Wort kommen, und wir feiern auch mit dem Stadtteil. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind gefragt: Wie lebt es sich in Trier-Irsch? Was gefällt Ihnen an Ihrem Stadtteil? Was sollte sich ändern? Schreiben Sie uns per E-Mail an echo@volksfreund.de (bitte Name und Anschrift nicht vergessen!). mic

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