Über die Trierer Stadtteile nach Schweich
Schweich/Trier · Ab kommenden Montag verkehren häufiger Busse zwischen Trier und Schweich. Jede zweite Fahrt der Linien 8 und 87, die bisher nur bis Trier-Quint gingen, wird dann im 40-Minuten-Takt den Stadtteil Issel, das Baugebiet Ermesgraben und Haltepunkte in der Schweicher Innenstadt ansteuern.
Schweich/Trier. Es war am Freitag die letzte Amtshandlung von Bürgermeister Berthold Biwer, bevor er offiziell verabschiedet wurde und den Chefsessel im Schweicher Rathaus für Christiane Horsch räumte. Biwer verkündete in seiner Funktion als Projektleiter des Städtenetzes Konz-Trier-Schweich eine Verbesserung der Busverbindungen zwischen dem Oberzentrum Trier und der Stadt Schweich. Danach werden ab dem Fahrplanwechsel am Montag neben der Buslinie 212 auch die Linien 8 und 87 Schweich anfahren. Bisher war im Trierer Stadtteil Quint Endstation.
Künftig werde jede zweite Fahrt auf der linken Moselseite bis Schweich weitergehen, was einen 40-Minuten-Takt bedeute, sagte Joachim Huber von der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV). Sie hat das erweiterte Angebot in Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft der Stadtwerke Trier (SWT) ermöglicht. Auch Nachtschwärmer sollen künftig mit dem Sternbus mehr Fahrtmöglichkeiten bekommen.
Schweichs Stadtbürgermeister Otmar Rößler sagte, mit der Anbindung ans Trierer Stadtbusnetz erfülle sich ein lang gehegter Wunsch. Die Stadt werde kurzfristig 60 000 Euro in die Infrastruktur der neuen Buslinie investieren - in fünf neue Buswartehäuschen sowie eine Endstation am Portishead-Kreisel. Für Rößler ist das "Erfolgsmodell des Städtenetzes" aber nur ein Zwischenschritt. Später soll auch der Schweicher Bahnhof so ausgebaut werden, dass die Busse eine Durchfahrtsmöglichkeit bekommen. In zwei bis drei Jahren könne es soweit sein, sagte Rößler.
Als Grund für die Ausweitung des ÖPNV-Angebots nennen die Verantwortlichen die positive Entwicklung des Raums Schweich. Durch die Nutzung von Synergieeffekten habe man die Chance nutzen wollen, Schweich besser zu erschließen. RMV-Niederlassungsleiter Huber und Frank Birkhäuer (SWT) nannten beispielhaft das große Baugebiet Ermesgraben, das künftig auch eine Haltstelle bekommen wird. Teilweise würden die bestehenden Linien nur "sehr bescheiden" frequentiert, meinten die Repräsentanten der Verkehrsbetriebe, aber durch die neuen Takte erhoffe man sich mehr Fahrgäste, insbesondere an Wochenenden.
Im Rahmen eines Pressegesprächs wurde auch eine Mobilitätsbroschüre vorgestellt, mit der das Städtenetz den Bürgern das bestehende Angebot ins Bewusstsein rücken möchte. Auch Infos zum Verkehrsverbund Region Trier (VRT) sind enthalten.
Wer gerne mal mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet in der Broschüre ebenfalls Tipps. Übrigens können im VRT-Verbund auch Fahrräder in Bussen und Bahnen mittransportiert werden.Meinung
Bequem von City zu City
Es war eine schwere Geburt. Schon seit 20 Jahren drängt Schweich darauf, ans Trierer Busnetz angebunden zu werden. Jetzt geben die Verkehrsbetriebe nach und richten neue Linien ein. Und das, obwohl sie keine öffentlichen Zuschüsse bekommen. Was hat sie bewogen? Schließlich sind sie kein Wohlfahrtsverband, und die Frequentierung der bisherigen Linien war nicht berauschend. Der starke Bevölkerungszuwachs in Schweich und die gute wirtschaftliche Entwicklung sind nachvollziehbare Gründe, aber eines darf man nicht vergessen: Bleiben die Fahrgäste aus, dann könnte es mit der Busherrlichkeit in Schweich schnell vorbei sein. Aber die Chancen stehen gut, dass es klappt. Bisher schreckten die langen Fußwege von den Bahnhöfen in Trier und Schweich in die jeweiligen Innenstädte viele Nutzer ab. Bald wird man bequem von City zu City chauffiert. a.follmann@volksfreund.deExtra
Von Trier-Quint kommend, fahren die Busse auf der Landesstraße 47 weiter nach Schweich-Issel. Dort gibt es die Haltestellen Zur Kiesgrube, Am Brunnen und Brunnenstraße. Weiter geht die Fahrt zu den Haltestellen Ermesgraben, Altes Weinhaus, Bahnhofstraße, Bertradastraße und Langfuhrstraße. Die neuen Schweicher Linienbusse halten übrigens nicht am Quinter Schloss. Investieren will die Stadt Schweich neben dem Bushalteplatz am Portishead-Kreisel beim Kinderland in fünf neue Haltestellen. Diese befinden sich in der Bahnhofstraße-Mitte/Kreuzung Feldstraße/Bertradastraße, in der Bahnhofstraße/Parkplatz Beucher, in der Stefan-Andres-Straße/Brunnenzentrum, in der Isseler Straße/Fußweg Hölzernes Kreuz sowie in der Schweicher Straße/Eingang Issel-Ost. alf
