Und wieder ruft der Berg

Fell · Zwanzig Stunden im Sattel sitzen und in die Pedale treten, heißt es am 26. und 27. Juni rund um Fell und der Nachbargemeinde Thomm: Der Sportverein (SV) Fortuna Fell und der Radsportverein (RV) Schwalbe Trier organisieren zum fünften Mal den 20-Stunden-Radmarathon gemeinsam. Neu ist, dass es eine Strecke für Mountainbiker geben wird.

Auch junge Fahrer sind erwünscht beim Radspektakel in Fell. TV-Foto: Archiv/Katja Bernardy

Auch junge Fahrer sind erwünscht beim Radspektakel in Fell. TV-Foto: Archiv/Katja Bernardy

Am letzen Juni-Wochenende ist es wieder so weit: Zum fünften Mal findet das Radspektakel rund um Fell und Thomm statt.

Der 20-Stunden-Radmarathon ist ein Wettbewerb mit Zeitmessung für Vierer- und Zweier-Teams sowie Einzelstarter. Der 16 Kilometer lange Rundkurs führt durch Fell und Thomm. Zwischen den beiden Orten liegt die international bekannte Bergrennstrecke - nichts für Untrainierte: 325 Höhenmeter müssen überwunden werden. Ziel ist es, innerhalb von 20 Stunden die Strecke mit den markanten Steigungen und anspruchsvollen Abschnitten möglichst oft zu passieren. Neu ist, dass diesmal auch Mountainbike-Fahrer an den Start gehen können. "Die Nachfrage war so groß", sagt Hermann Spanier, Ideengeber der überregionalen Veranstaltung und Organisator. 40 Prozent der Strecke fahren die Mountainbiker auf dem eigentlichen Rundkurs, einen Teil auf Feldwegen und schmalen Pfaden, die durch den Wald führen (Single-Trail).

Streckenverlauf ist noch geheim



Der Streckenverlauf werde mit Rücksicht auf die Jäger erst 14 Tage vor dem Rennen bekanntgegeben. "Wir schätzen, dass sich etwa 100 Mountainbike-Fahrer anmelden werden", meint Spanier.

Apropos Anmeldungen: In den vergangenen Wochen hatte es Diskussionen um eine Erhöhung des Startgelds gegenüber 2009 gegeben. Der Veranstalter hatte in diesem Jahr 160 statt 100 Euro wie im Vorjahr für den Start etwa von Vierer-Teams verlangt. "Wir haben diskutiert und das Startgeld nach unten korrigiert", sagt Spanier. Die Vereine wollten sich nicht bereichern, betont Spanier, aber er bemerkt wie schwierig es sei, eine Veranstaltung in dieser Größenordnung mit "kleinen" Sponsoren, Startgeldern und ehrenamtlichen Helfern zu stemmen. Der Unmut sei verzogen, und es gebe jeden Tag mehr Anmeldungen. Mit dabei wird in diesem Jahr auch wieder der Nachwuchs sein: Samstagnachmittags findet ein Kiddie- und Rollie-Rennen statt.

Am Freitagabend, 25. Juni, werden die Radfahrer zur Gedenkfahrt "Tour de Lothar" nach Thomm aufbrechen: Im vergangenen Jahr war dort an einer Verkehrsinsel der Trierer Team-Fahrer Lothar Birkel gestürzt. Fünf Tage nach dem Unfall erlag er seinen Verletzungen in einem Krankenhaus. "Zwischen 18 und 19 Uhr werden wir gemeinsam nach Thomm fahren, um dort an die schreckliche Stunde und an Lothar zu denken", sagt Spanier.

Extra Informationen und Anmeldeformulare zum 20-Stunden-Radmarathon rund um Fell gibt es im Internet unter www.20hradmarathon-fell.de. Die Veranstaltergemeinschaft empfiehlt, die Anmeldungen frühzeitig vorzunehmen, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. (kat)

Meinung Eine sportliche Würdigung
Der Feller Radmarathon hat sich innerhalb von sechs Jahren zum Großereignis entwickelt, das aus der Sportveranstaltungs-Agenda der Region nicht mehr wegzudenken ist. Dass auch Radrennen ein gewisses Risiko für Leben und Gesundheit der Akteure bergen, weiß jeder, der schon einmal die Tour de France am Fernsehen verfolgt hat. Dies bestätigte sich auf schreckliche Weise auch beim Feller Marathon im vergangenen Jahr, als ein tragischer Unglücksfall das große Radsportfest überschattete. Mit der "Tour de Lothar" setzen die beiden Veranstalter-Vereine nun ein sportliches und würdiges Zeichen des Gedenkens an den Verunglückten, das sicher auch in dessen Sinne gewesen wäre. Eine gute Idee wider das Vergessen. f. knopp@volksfreund.de

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