Verkehr in Trier: Jetzt sind die Bürger gefragt!

Trier · Alle Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Ideen für die Entwicklung des Trierer Fußgänger-, Fahrrad-, Bus-, Auto- und Tourismusverkehrs bei der Stadtverwaltung einzureichen. Ihre eigene Idee, wie in Trier die Verkehrssituation verbessert werden soll - das Mobilitätskonzept 2025 -, stellt die Verwaltung nächste Woche öffentlich vor.

 Bessere Bedingungen für alle: Das Mobilitätskonzept 2025 soll die Verkehrsflüsse in Trier verbessern. Die Stadtverwaltung stellt den Gesamtplan nächste Woche öffentlich vor. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Bessere Bedingungen für alle: Das Mobilitätskonzept 2025 soll die Verkehrsflüsse in Trier verbessern. Die Stadtverwaltung stellt den Gesamtplan nächste Woche öffentlich vor. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Trier. Nach sieben Jahren Arbeit ist das Mobilitätskonzept 2025 zumindest so weit fertig, dass die Stadtverwaltung es am Donnerstag, 23. August, den Trierern vorstellen will (siehe Extra). 2005 hatte der Stadtrat beschlossen, dass ein solcher Gesamtplan her muss, um Bus-, Rad- und Fußgänger- sowie Autoverkehr unter einen Hut zu bringen und die Infrastruktur bedarfsgerecht ausbauen zu können.
Mehr Bus und Bahn


Gestärkt werden besonders Fußgänger, Radfahrer und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), also Bus und Bahn. Bislang werden etwa 20 Prozent der Verkehrswege in Trier zu Fuß zurückgelegt, neun Prozent mit dem Fahrrad, 16 Prozent mit Bus und Bahn und 55 Prozent mit Auto oder Motorrad. Das Mobilitätskonzept will das ändern: Mit Auto und Motorrad sollen insbesondere in der Kernstadt im Jahr 2025 nur noch 45 Prozent aller Wege zurückgelegt werden, Bus und Bahn sollen 20 Prozent übernehmen, und der Fahrradverkehr auf 15 Prozent gesteigert werden.
Wie das gelingen soll - etwa durch mehr Radwege und schnelle Busspuren - zeigt das Mobilitätskonzept (siehe Extra). Hier ein kleiner Auszug der mannigfachen Vorschläge:
Fuß- und Radverkehr
Geplant sind unter anderem:

Radfahrstreifen auf der Herzogenbuscher Straße;
ein Zweirichtungsradweg entlang des Verteilerkreises in Trier-Nord;
eine Mittelinsel und ein kurzer Zweirichtungsradweg zur Anbindung der Ruwerer Straße an den Grüneberg;
Radwege im Umfeld des Schulzentrums Mäusheckerweg sowie entlang Luxemburger-, Kölner- und Bitburger Straße;
die Entflechtung von Rad- und Autoverkehr an der Konrad-Adenauer-Brücke;
die seit langem diskutierte Ost-West-Querung für Radler durch die Fußgängerzone über den Kornmarkt und die Nord-Süd-Querung durch die Treviris-Passage.
Die Einführung eines Leihfahrradsystems und die Realisierung einer Bahnhofsquerung gehören zu den langfristigen Maßnahmen -, deren Realisierung in den Sternen steht.
Bei Fußwegen - insbesondere im Umfeld von Schulen - sollen mittelfristig die Gehwegbreiten und die Beleuchtung verbessert werden.
ÖPNV
Bereits mit dem Fahrplan 2012 sind der Normalverkehr und das Angebot bei den Nachtbussen ausgeweitet worden.
Weitere Maßnahmen des Mobilitätskonzepts sind:
Ausbau der Innenstadt-Westtrasse (Porta Nigra -Treviris passage - Nikolaus-Koch-Platz - Südallee);
Beschleunigte Busspuren (zum Beispiel durch eine bevorzugte Ampelschaltung) insbesondere auf der Achse Kaiser-Wilhelm-Brücke - Porta-Nigra und gegebenenfalls Expressbuslinien auf der Linie Innenstadt - Uni.
Abstimmung der Busabfahrtzeiten auf Bahnankünfte und -abfahrten am Hauptbahnhof ab 2015;
Optimierung der Fahrradmitnahme im ÖPNV.
Ein Kernprojekt im ÖPNV ist die Umsetzung des Regionalbahnkonzepts mit Haltestellen in der Innenstadt - wofür absehbar allerdings kein Geld da ist. "Die Regionalhaltepunkte, zum Beispiel an den Kaiserthermen, würden viel Individualverkehr auf die Schiene bringen", sagt Triers Verkehrsdezernentin Simone Kaes-Torchiani.
Straßennetz/KFZ-Verkehr
Einige der wichtigsten Vorhaben im Straßennetz sind der Moselbahndurchbruch - die Verlängerung der Kürenzer Straße Richtung Metternichstraße und weiter zur Autobahn - und der Wasserwegdurchbruch zur Zurmaiener Straße.
"Damit würden wir die Nord allee entscheidend vom motorisierten Individualverkehr entlasten", sagt Kaes-Torchiani.
Kurzfristig sind außerdem geplant:
Bau der Ortsumgehung Ehrang;
Ausbau von Loebstraße, Zurmaiener Straße, Berliner Allee, Auf der Weismark und der Neubau der Pfeiffersbrücke in Ehrang;
Mittelfristig soll die Brücke in der Aulstraße neu gebaut werden, zusammen mit der Konrad-Adenauer-Brücke könnte über die Straßburger Allee die Südallee entlastet werden.
Langfristig - und damit in unabsehbarer Ferne - geplant sind der Ausbau der Nordumfahrung (A 64, B 52, A 602) und die autofreie Römerbrücke.Extra

Das komplette, 280 Seiten starke Mobilitätskonzept 2025 steht inklusive Grafiken und Plänen im Internet unter www.trier.de/mobilitaetskonzept. Am Donnerstag, 23. August, stellt die Stadtverwaltung das Konzept bei einer öffentlichen Veranstaltung ab 20 Uhr im Tagungszentrum der Industrie- und Handelskammer, Herzogenbuscher Straße 12, vor. Alle Bürger haben dann die Gelegenheit, mit Dezernentin Kaes-Torchiani und den beteiligten Stadt- und Verkehrsplanern zu diskutieren. Vorschläge, Ideen und Kritik können auf bei der Veranstaltung ausgegebenen Zetteln formuliert und abgegeben oder bis zum 24. September per E-Mail ( moko@trier.de ) oder per Post an das Stadtplanungsamt geschickt werden (Stadtplanungsamt, Stichwort Mobilitätskonzept, Rathaus der Stadt Trier, Postfach 3470, 54224 Trier). woc

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