Zwei Jubiläen, drei Anlässe zum Feiern

Nicht zum ersten Mal hat der Löschzug Trier-Ruwer an einem Pfingstwochenende gefeiert. Diesmal jedoch fiel das ganze Fest viel größer aus, was gleich drei Anlässen geschuldet war.

Trier-Ruwer. (LH) 140 Jahre Feuerwehr Ruwer, 20 Jahre Jugendfeuerwehr, Löschzugführerwechsel und die Einweihung des Bürgergartens in unmittelbarer Nachbarschaft waren die Gründe, warum sich am vergangenen Pfingstwochenende in Ruwer so ziemlich alles im und am Feuerwehrgerätehaus abspielte.

Nicht zu beklagen brauchte sich der Löschzug über mangelndes Besucherinteresse. Die Leute kamen in Scharen. Halbe Sachen machen die Mannen um den scheidenden Löschzugführer Wolfgang Müller schließlich nicht - und so war beim Programm an Jung und Alt gedacht worden.

Seit nunmehr 20 Jahren weiß eine der ältesten freiwilligen Feuerwehrgliederungen der Stadt (1870 erstmals erwähnt), was gute Nachwuchsarbeit bedeutet. Hauptbrandmeister Wolfgang Müller sagte: "Wir hätten nicht die ausgezeichnete Personalstärke mit 33 Aktiven ohne unsere Nachwuchstruppe." Von den sieben am Freitagabend Neuverpflichteten stammen fünf aus der eigenen Jugendwehr.

Ein bunter Mix aus Erfahrenen und Nachrückern zeichnet den Löschzug aus. Beigeordneter Thomas Egger wusste dies zu würdigen. Die Feuerwehr sei mit ein Stück Identität von Ruwer, lobte er. Dem Noch-Löschzugführer Müller bescheinigte er, in den 20 Jahren seines Wirkens "viel Herzblut in das Amt gesteckt zu haben". Überhaupt könne die Stadt nicht genug Dank sagen für so viel freiwilliges Engagement. Die besten Wünsche gab es für den Nachfolger, Oberbrandmeister Bernhard Kordel. Dieser tritt als neuer Löschzug-Chef in die Fußstapfen seines Vaters Josef Kordel, den Amtsvorgänger des scheidenden Löschzugführers.

"Die Feuerwehr ist unverzichtbar, nicht nur in Notsituationen", beschrieb Ortsvorsteherin Monika Thenot das ausgezeichnete Verhältnis von Kommunalparlament und Feuerwehr. Das öfter vorkommende Hochwasser einmal ausgenommen, blieb Ruwer in den vergangenen Jahren von größeren Schadensereignissen verschont. Müller erinnert sich an das Jahr 1988 mit dem größten Feuer der Nachkriegszeit, als der Bahnhof brannte.

Rund 25 Kinder und Jugendliche von den Löschzügen Ruwer und Olewig wetteiferten am Samstag um die erste Auszeichnung in einem langen Feuerwehrleben: Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Anton konnte am Ende der Prüfungen die begehrten Abzeichen der "Jugendflamme" aushändigen. Für musikalische Unterhaltung sorgte der Musikverein Ruwer beim Frühschoppen am Sonntag. Dass der Löschzug seine komplette Ausrüstung der Bevölkerung präsentierte, versteht sich von selbst. Dazu gab es eine reich bestückte Bilderausstellung über das Leben im Löschzug in den vergangenen Jahrzehnten.

Als neuer Löschzugführer verpflichtet wurde durch Beigeordneter Thomas Egger der Oberbrandmeister Bernhard Kordel (42, bisher Stellvertreter), nachdem Hauptbrandmeister Wolfgang Müller (59) verabschiedet worden war. Thomas Schmitt (Trier-Olewig) vom Stadtfeuerwehrverband zeichnete ihn mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Gold aus. Zum neuen Stellvertreter ernannt wurde Hauptfeuerwehrmann Christian Nellinger (26).

Geehrt mit dem goldenen Feuerwehrehrenzeichen des Landes für 35 aktive Jahre wurde durch Thomas Egger der Löschmeister Wilhelm Herrig.

Für 15 Jahre geehrt wurde vom Löschzug Hauptfeuerwehrfrau Annette Coura. Oberbrandmeister Norbert Wollscheid schied wegen Erreichens der Altersgrenze aus. Neu verpflichtet wurden die Nachwuchskräfte Lorenz Simon, Philipp Grünen, Matthias Feltes, Michael Schirmer, Bernd Feltes, Sascha Ciossek, Christian Helbig.

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