Hungrige Krokodile und ein Pferd im Rückwärtsgang

Nach zwei durchwachsenen Jahren will der Trierer Weihnachtszirkus in seinem dritten Jahr in die Gewinnzone kommen, die größtenteils sehr gelungene Premiere gibt Anlass zu Optimismus. Mit einem klassischen Zirkusprogramm gastieren Artisten aus aller Welt noch bis zum 6. Januar in Trier.

 Besonders tierlieb: Karah Khavak kennt keine Scheu vor seinen bissigen Freunden, den Alligatoren. TV-Foto: Hans Krämer

Besonders tierlieb: Karah Khavak kennt keine Scheu vor seinen bissigen Freunden, den Alligatoren. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. "Die Wirklichkeit sollte verboten sein", so lautet das Motto des diesjährigen Weihnachtszirkus. Im Innern des großen Zeltes konnten die Artisten die Forderung in einem zweieinhalbstündigen Programm erfüllen: Valentina Mruz begeisterte in luftiger Höhe am schwingenden Trapez, Ehemann Robby Mruz brachte das Publikum als trotteliger Clown zum Lachen. Schnelle Tempo-Jonglage zeigten Virgilia und André Riedesel und von springenden Hunden bis zu rückwärts laufenden Pferden war auch die Tierwelt reich vertreten. Eine der Hauptattraktionen des Abends war Karah Khavak, der vor den Augen der rund 900 Zuschauer ein halbes Dutzend Alligatoren hypnotisierte und am Manegenrand drapierte, während er seinen Kopf ins Maul eines Krokodils steckte. Das lässt den Auftritt eines Vollplayback-Weihnachtsmanns zu Beginn der Vorstellung auch schnell wieder vergessen.Mit Alex Mruz, dem Sohn von Artistin Valentina und Clown Robby, war auch die Rola-Rola-Artistik vertreten. Auf bis zu vier beweglichen Zylindern balancierte der Absolvent der Kiewer Zirkusschule souverän. Die Terskiy-Brothers beeindruckten das Publikum am Reck, und mit Patrick Brumbach, dem schnellsten Messerwerfer der Welt, war auch für die nötige Portion Nervenkitzel gesorgt: Präzise schlugen die kleinen Messer im Sekundentakt auf beiden Seiten einer rotierenden Holzwand ein, nur wenige Zentimeter von den Assistentinnen entfernt.Vertrag um fünf Jahre verlängert

Ein paar bekannte Nummern und viel Neues: Mit diesem Konzept will das baden-württembergische Zirkusunternehmen den Trierer Weihnachtszirkus im dritten Jahr in die Gewinnzone bringen. "Wir konnten unseren Vertrag nun um weitere fünf Jahre verlängern", sagte Pressesprecher Oliver Häberle auf TV-Anfrage. "Der Weihnachtszirkus gehört mittlerweile zum festen Programm Triers in der Weihnachtszeit." Auch dieses Jahr wurde der Weihnachtszirkus-Award für soziales Engagement verliehen. Nach Nestwärme-Chefin Petra Moske und Oberbürgermeister Klaus Jensen erhielt Roswitha Beck, Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie in Rheinland-Pfalz und Gattin von Ministerpräsident Kurt Beck, die Auszeichnung. "Gerade die psychisch kranken Kinder liegen mir sehr am Herzen, da sie immer mehr werden", sagte sie. Moderator Thomas Vatheuer übergab ihr die Auszeichnung und verlieh der Zeremonie durch seinen rot-weißen Weihnachtsmann-Sombrero ein zusätzliches Gewicht. Oberbürgermeister Klaus Jensen überbrachte seine Grüße anlässlich der Premiere indes via Tonband-Aufzeichnung.In knapp 30 Vorstellungen zeigen die Artisten noch bis zum 6. Januar ihr Können. Zwei Vorstellungen täglich, um 15.30 und 19.30 Uhr, sollen die Kinderaugen zum Jahresende noch mal richtig zum Leuchten bringen. Vielleicht lässt sich der Weihnachtsmann bis dahin auch zu ein paar echten Worten verleiten. Weitere Infos unter www.weihnachtscircus-trier.de

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