Soziales Trier startet ins Jahr des Ehrenamts

Trier · Mit Veranstaltungen und einer Informationsoffensive will die Stadt auf die besondere Bedeutung freiwilligen Engagements in der Gesellschaft hinweisen. Eine Karte spielt dabei eine wichtige Rolle.

 Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (rechts) und Carsten Müller-Meine, Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur, werben für die Ehrenamtskarte der Stadt Trier.

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (rechts) und Carsten Müller-Meine, Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur, werben für die Ehrenamtskarte der Stadt Trier.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Magdalena Müller

Nach Abschluss des Schwerpunktjahres unter dem Motto „Wirtschaft! Wirtschaft! Wirtschaft!“ hat die Stadt Trier das neue Thema vorgestellt, dem sie sich verstärkt widmen will. Der Slogan lautet: „Das Ehrenamt – der starke Rückhalt in der Gesellschaft“. Ab April dreht sich alles um das Ehrenamt, die Menschen dahinter und ihr Wirken.

Es gibt eine Kooperation zwischen der Ehrenamtsagentur Trier und der Stadtspitze. Beide planen unter anderem eine Reihe von Aktionstagen (siehe Info).

Ein Fokus liegt auf der von der Ehrenamtsagentur unterstützten Ehrenamtskarte, die bereits seit 2015 in Trier erhältlich ist (der TV berichtete, siehe Abbildungen der Muster). Die Statistiken zeigen, dass mehr Frauen (61 Prozent) und vor allem Menschen ab 50 Jahren diese Karte beantragt haben. Carsten Müller-Meine, Vorsitzender der Ehrenamtsagentur Trier, sagt: „Das „Ehrenamt ist stark weiblich geprägt.“ Die Tätigkeitsfelder der bisher 228 Inhaber von Ehrenamtskarten in Trier sind breit gefächert.

Für das neue Schwerpunktjahr peillen Stadt und Agentur an, die Zahl der Stellen, in denen die Karte genutzt werden kann, zu steigern. Außerdem ist eine intensive Bewerbung der Karte geplant. So soll vor allem auch ein Anreiz für eher Jüngere geschaffen werden, eine Ehrenamtskarte zu beantragen. Das Fehlen von jüngeren Karteninhabern lässt sich aber laut Müller-Meine auch dadurch erklären, dass viele junge Engagierte die sogenannte Jugendleiterkarte (Juleika) haben, welche ähnliche Vergünstigungen bietet.

Die Ehrenamtskarte soll auch „stärker ins Bewusstsein rufen, dass man sich so danken lassen darf“, sagt Müller-Meine.

Für Oberbürgermeister Wolfram Leibe ist Ehrenamt viel Engagement, das aber auch Hauptamtliche braucht. Deswegen schreibt er der Ehrenamtsagentur eine „Lotsenfuktion“ zu. Das Ehrenamt sei für die Stadt Trier als soziale Stadt wichtig, es helfe der Stadt und den Bürgern. Dem Ganzen soll durch das Schwerpunktjahr Schwung verliehen werden.

Auch viele Ruheständler wollten sich einbringen. Die Karte sage ihnen: „Ihr macht einen guten Job, und die Stadtspitze schätzt dies.“ Die Motivation hinter ehrenamtlicher Arbeit seien meist nicht die Vergünstigungen. Das Ehrenamt helfe den Menschen, denen geholfen werde, und gebe auch denen etwas, die helfen. „Ein großes Herz ist ganz, ganz wichtig“, sagt Leibe.

Nach eigener Aussage will er den Menschen zuhören, Aufmerksamkeit und Wertschätzung vermitteln und dabei auch aufzeigen, wo es was zu tun gibt, um mehr Leute für das Ehrenamt zu gewinnen. Die einzelnen Stadtteile seien ihm besonders wichtig. „Ich hab’ Lust drauf. Wir haben Lust drauf“, sagt Leibe mit Blick auf Carsten Müller-Meine – beide lachen.Die Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz kann jeder bei der Ehrenamtsagentur in Trier beantragen, der folgende Vorraussetzungen erfüllt:

- mindestens 14 Jahre alt- durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden/Jahr ehrenamtlich tätig

 Ehrenamtskarte RLP RL

Ehrenamtskarte RLP RL

Foto: TV/Schramm, Johannes
 Ehrenamtskarte RLP RL

Ehrenamtskarte RLP RL

Foto: TV/Schramm, Johannes

- kein Entgelt oder sonstige Entschädigung für das EhrenamtDie Karte gilt zunächst für zwei Jahre und kann verlängert werden. Die Karte weist eine Vielzahl von Vergünstigungen auf, 500 in ganz Rheinland-Pfalz und davon allein 14 in Trier und Umgebung. Zum Beispiele: Theater Trier, Rheinisches Landesmuseum, SWT-Parkhäuser, Schwimmbäder in Trier, Broadway-Kino.

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