Trier. Die Sonne lässt das Herbstlaub der Bäume in den schönsten Farben leuchten: Rot, gelb oder orange gefärbt raschelt es bei einem Spaziergang unter den Füßen. Die Kehrseite: Hobbygärtner müssen fast täglich frisch gefallenes Laub beseitigen, damit Pflanzen mit weichen Trieben nicht unter Lichtmangel leiden oder gar faulen. Auch der Rasen muss vom Laub befreit werden, weil er sonst gelb wird oder ebenfalls fault.
Das Laub kann aber auch seinen Teil zur Gartenarbeit beitragen: Unter Bäumen und Sträuchern kann es liegen bleiben und sich zu Humus entwickeln, der wichtige Nährstoffe für die Pflanzen liefert. Sinnvoll ist auch, Laubhaufen für Kleintiere und Igel anzulegen (siehe Text unten) oder die Blätter zu kompostieren. Auch in der Region Trier werden Grünabfälle in großen Mengen kompostiert. "Der ART (Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier) stellt mit dem Mertesdorfer Kompost ein hochwertiges Produkt her, bei dem auch das Herbstlaub eine große Rolle spielt", sagt Christian Porten, der dort für den Deponiebetrieb zuständig ist.
Wenn man große Laubmengen entsorgen muss, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, der Massen Herr zu werden: Der Klassiker ist ein verstellbarer Laubrechen aus Metall.
Wer größeren Mengen zu Leibe rücken muss, greift auf einen XXL-Rechen zurück. Elektrische Varianten wie der Laubsauger zerkleinern nicht nur das Blattwerk: Sie töten auch Kleinstlebewesen.
"Wo Laubsauger ein paar Jahre lang alle Blätter weggeputzt haben, wird man kaum noch Meisen, Schmetterlinge, Käfer und Igel sehen", heißt es beim Naturschutzbund (Nabu). Ist das Laub zusammenkehrt, kann man es zu einer der 27 Grünschnitt-Sammelstellen des ART bringen oder eine Abholung des Grünschnitts veranlassen (siehe Extra). "Die Grünabfälle müssen am Abholtag bis 6 Uhr morgens gut sichtbar am Straßenrand bereitgestellt werden. Tage zuvor bereitgestellte Abfälle sind eine Ordnungswidrigkeit", warnt Elisabeth Hill, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim ART. Gartenbesitzer müssen akzeptieren, dass auf dem Nachbargrundstück stehende Pflanzen Laub in ihren Garten abwerfen. "Beeinträchtigung durch vom Nachbargrundstück herübergewehtes Laub wird in der Regel als ortsüblich und damit als zumutbare Einwirkung angesehen", heißt es beim Mainzer Justizministerium.
Straßen und Wege, die öffentlich zugänglich sind, müssen Hauseigentümer genauso von Laub freiräumen wie im Winter bei Schnee. Denn die Blätter am Boden werden zur Gefahr, sobald sie nass sind: Autos können ins Schleudern geraten, Fußgänger ausrutschen.
Extra

Wo wird man das Herbstlaub in Trier los? Bei 27 Grünschnitt-Sammelstellen in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg kann man pro Öffnungstag bis zu drei Kubikmeter Gartenabfälle gebührenfrei anliefern. Darüber hinausgehende Mengen werden mit einer Gebühr von 6,49 Euro pro Kubikmeter berechnet. Die Grünschnitt-Sammelstelle in Mertesdorf (Verbandsgemeinde Ruwer) ist das ganze Jahr über montags bis samstags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten und Orte der anderen Sammelstellen sind im Internet unter www.art-trier.de aufgelistet. Äste, Laub und Rasenschnitt können auch abgeholt werden, allerdings nur bei Grundstücken, die an die Müllabfuhr angeschlossen sind. Voraussetzung für die Abholung ist eine Anmeldung beim Abfall-Telefon (0651/9491414) oder per E-Mail ( abfall-telefon@trier-art.de) und eine Hausnummer, damit die Adresse gefunden wird. Die Kosten für die Abholung sind in der jährlichen Abfallgebühr enthalten. kkv