Für Weicheier und Comedy-Freunde

Comedy nach saarländischer Art: "Langhals und Dickkopp" alias Jürgen Brill und Ulli Schu haben mit ihrer 13. Bühnenshow "Sie sind schroo" in Longuich gastiert. Ein Gag jagte den nächsten, und zwischendurch spielten sie charmant mit dem Publikum. Und das alles "off Mäbinger Platt".

 Langhals und Dickkopp: Comedy „off Mäbinger Platt“. TV-Foto: Katja Bernardy

Langhals und Dickkopp: Comedy „off Mäbinger Platt“. TV-Foto: Katja Bernardy

Longuich. Wenn Langhals und Dickkopp vor das Publikum treten, dann wird beste Comedy daraus, denn sie schwätzen ungeniert miteinander. Aber es bleibt nicht beim Dialog und Liedern "off Mäbinger Platt" (Marpinger Dialekt), sie schbillen (spielen) mit dem Publikum. Etwa dann, wenn sie vermeintliche Weicheier aufbauen wollen und den Vater-Existenzberechtigungs-Song trällern: Von der Ehefrau ständig angeklagt, für das Wesentliche keine Zeit zu haben, stellen die beiden mit jedem Refrain klar, wie wichtig der Mann im Haus ist: "Wer machd hei de Siffong sauwer? Eisch!" Und manche Zuhörer fühlen sich angesprochen, sie brüllen das "Eisch" mit.

Die verquerten Gedankengänge des Duos machen vor nichts halt: ein Loblied auf "Fräulein Reckenthal", ihre ehemalige Grundschullehrerin, im Original Mrs. Robinson, wird gesungen. Oder der Leistungswahn, "Unser Dustin macht G6, Kindergarten, Grundschule und Gymnasium in sechs Jahren.", auf die Schippe genommen. Und immer wieder entpuppen sie sich als spitzfindige Beobachter des Alltags: Das Fazit des saarländischen Duos nach dem Geschenk einer "All-in-one"-Kaffeemaschine - sie braut Kaffee in allen Variationen, scannt, faxt und kopiert - an die Mutter: "Ist one kaputt, muss all repariert werden."

Im schlichten schwarzen T-Shirt mit gelber Aufschrift "Langhals" und "Dickkopp" machen die beiden Saarländer nicht viel her, aber sie haben es in sich. Und mit ein paar Lockenwicklern, die sie sich ins leicht schüttere Haar klemmen, schlüpfen sie in die Rolle der zwei "Tratschen" Marlene und Gertrud. Ihre Lieder begleiten die beiden Marpinger auf dem Keyboard, auf Flöten und der Gitarre. Am Ende gab es Zu gaben im Block. "Dat rein un raus is bleed", meinte Langhals. Die Zuschauer honorierten "dat domm Geschwätz zwesche derr Lieder" mit langanhaltendem Applaus und fröhlichen Gesichtern.

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