Burgherr Karl Grommes empfängt seine Gäste als Gärtner, bekleidet mit grüner Schürze mit LGS-Blumen-Logo. Für ihn ist die Aufnahme ins LGS-Programm eine klare Sache: "Das Außengelände der Burg ist eine besondere Form des Landschaftsbaus und diese Facette bringen wir ein." Die Besucher untermauern dies. Jakob und Ruth Radermacher aus Üxheim sagen begeistert: "Die Burgaue ist sehr gut gemacht mit dem Wanderweg und dem Mühlengraben." Ein gutes Dutzend Stein- und Metallskulpturen säumen den Graben. Vor allem die Basaltobjekte fallen auf. Grommes erklärt: "Ich habe mich bewusst für heimisches Material aus vulkanischem Ursprung entschieden." Auf einen mannshohen Stein ist die Geschichte des Steinbruchs in Bildern gemeißelt. Ein Stückchen weiter liegt eine Forelle aus Basalt am Ufer. Stahlobjekte von Michael Hussmann aus Eckfeld stehen auf hohen Metallstangen. Der Spaziergang im Schattenspiel der Alleebäume übt einen besonderen Reiz aus. Sybille Müller aus Kirchweiler schlendert den Wassergraben entlang: "Der Erholungsfaktor ist einfach super. Wir kommen häufiger hierher." Ehemann Michael meint: "Die Verbindung von Altem und Neuem ist toll, und dabei passt sich alles hervorragend in die Natur ein." Irma Arnold, unmittelbare Anwohnerin, stören die Besucher nicht. "Ganz im Gegenteil. Ist doch toll, dass jetzt hier alles so schön ist. Vorher war es nur Wildnis", erklärt sie. Um die Kulisse des Mittelalters zu komplettieren, flanieren 50 Leute der Gruppe "Vestatis" durch Aue und Burg. Roswitha Follmann aus Hillesheim hat mit einem Schneiderinnen-Trio die mittelalterlichen Gewänder nach historischen Vorlagen genäht. Carmen Oelliger aus Dollendorf: "Diese Kleider sind faszinierend." Zum Frühlingsfest hat Grommes auch die Tore der Burg geöffnet: Dort zeigt Vestatis ein mittelalterliches Festmahl bei dem Spanferkel und Obst mit den Fingern verspeist wurde. Weitere 25 Darsteller in mittelalterlichen Kostümen sind die "Spielleut zu Hillesheim", die das Theaterstück "Kräuterweiber" zeigen, und die Tanzgruppe "Historika". Überall im Burghof stehen Marktstände. Die Knirpse Konstantin, Peter und Max treiben sich auf dem Hof vor den Gesindehäusern herum. Flink klettern sie auf den Bock einer etwa 200 Jahre alten Kutsche. "Denen fehlt zum Glück nur noch ein richtiges Pferdegespann davor", meint einer der Väter. Burgaue und Skulpturenpark sind jederzeit zugänglich. Die Burg öffnet Grommes am 11. Juli zum Sommerfest und am 12. September zum Herbstfest. Zudem ist die Aue der Burg Lissingen eine der 30 "grünen Entdeckungen zwischen Mosel, Saar, Sauer und Kyll", die in dem Buch "Gärten der Region" veröffentlicht wurden.