GLAUBE IM ALLTAG

In der Winterlandschaft der letzten Tage konnte man Fußspuren von unzähligen Menschen auf unzähligen Wegen erkennen. Ein jeder von uns hat solche Spuren hinterlassen.

Es ging gar nicht anders. Wir hinterlassen aber nicht nur Spuren im Schnee, sondern auch in der Seele unserer Mitmenschen und auch in unserer Seele. Alles, was wir an Beziehungen leben, prägt uns auf irgendeine Weise. Mal mehr, mal weniger, aber keine echte Begegnung lässt uns unbeeindruckt zurück. Dabei gibt es Schönes und weniger Schönes, was in unserer Seele hängen bleibt. Wir sollten aber nicht so tun, also ob wir dafür oft nicht selbst die Verantwortung trügen. Welchen Einflüssen ich mich selbst aussetze, das ist allzu oft nicht Schicksal, sondern freie Wahl. Wer hat eigentlich Einfluss auf mich? Mit welchen Menschen habe ich Umgang, welches Fernsehprogramm schaue ich, welche Seiten im Internet rufe ich auf? Das sind alles Dinge, die gute und schlechte Spuren in unserer Seele hinterlassen können. Das merken wir nicht immer sofort, aber nach einiger Zeit zeigt es sich meist deutlich. In der modernen Sprache spricht man dann von Psychohygiene, will heißen: Immer dann, wenn sich Schlechtes in der Seele angesammelt hat, dann braucht es einen Prozess der Reinigung. Viele haben dazu feste Rituale: Der eine macht Sport, der andere redet viel darüber, wieder andere wenden sich der Kultur zu oder gehen in die freie Natur. Damit das mit dem Unterscheiden aber wirklich funktioniert, braucht es einen inneren Kompass, der mir dann auch die Richtung weisen kann, was ich aus meiner Seele aussortieren soll. Für uns Christen ist dies die Bibel, besonders dort die Weisungen Jesu. Jesus ist bei der Bewertung von guten und schlechten Einflüssen auf die Seele ganz Realist. Die Welt ist weder schlecht noch gut, sie ist eben beides und dabei oft grau. Da bedarf es eines wachen Auges, um sich hier zurechtzufinden. Aber er brachte es auch einmal auf einen ganz einfachen Nenner: Das Gute lässt mich in Frieden und Freude zurück. Wir brauchen also nur auf die Wirkung von Einflüssen zu schauen, dann wissen wir, ob uns eine Seelenspur wirklich gut tut oder nicht. P. Klaus-Peter Backes CM ist Kooperator in der Pfarreiengemeinschaft Bleialf

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