Hillesheimer Pfarrer geht in die Schweiz

Hillesheim · Pfarrer Patrick Mittermüller verlässt im Sommer die Pfarrgemeinde St. Martin in Hillesheim. Die Nachfolge oder eine mögliche Vertretung ist bislang nicht geregelt.

Hillesheim. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien gesundheitliche Gründe, sagt Patrick Mittermüller. Der 44-Jährige leidet an Asthma und wird im Sommer eine Pfarrei in der Zentralschweiz übernehmen.
"Meine Ärzte haben mir ein klares Votum gegeben", sagt Mittermüller. "Die Höhenluft der Schweiz soll mir helfen, gesund zu werden." In der gestrigen Sonntagsmesse hat der Pfarrer die Gemeindemitglieder informiert.
Der genaue Zeitpunkt seines Abschieds von der Hillesheimer Pfarrei sei aber noch nicht klar: "Das muss ich erst mit dem Bistum Trier klären, doch es wird voraussichtlich im Sommer sein."
Mittermüller hat schon vor einiger Zeit begonnen, Kontakte in die Schweiz zu knüpfen. "Die Bistümer sind untereinander vernetzt, da setzt man sich zusammen und sucht nach einer Lösung", sagt er. In seinem Fall sei schnell beschlossen gewesen, ihn in Hillesheim freizustellen, damit er eine eidgenössische Gemeinde übernehmen kann.
Erst im Oktober 2009 hatte Mittermüller die Pfarrei übernommen. Sein Vorgänger, Pfarrer Karl Kappel, war im September 2008 in den Ruhestand versetzt worden.
"Das war eine lange Zeit der Vakanz", sagt Ralf Coßmann, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats. "Und ich befürchte, dass schon wieder eine lange Zeit ohne Pfarrer vor uns liegt." Er selbst habe erst am vergangenen Montag erfahren, dass Pfarrer Mittermüller die Gemeinde verlässt und möchte deshalb keine weiteren Statements abgeben: "Die neue Situation will ich erst mit meinen Kollegen im Pfarrgemeinderat besprechen." Für Patrick Mittermüller wäre es schwer gewesen, die Lücke zu füllen, die Pastor Kappel hinterlassen habe: "Kappel war rund 40 Jahre im Amt", sagt Coßmann. "Nach so langer Zeit hat es ein neuer Pfarrer niemals leicht - doch es fing gerade an, gut zu laufen."
Auch Dechant Bruno Comes bedauert, dass Mittermüller geht. Die Zusammenarbeit wäre sehr gut gelaufen, doch die Gesundheit ginge eben vor.
In der kommenden Woche will Mittermüller seine Entscheidung in der Dekanatskonferenz bekanntgeben. "Es ist noch kein Termin für die Freistellung von Pfarrer Mittermüller mit uns abgestimmt", sagt Comes. "Bistumsverwaltung und Generalvikariat werden nun über einen Nachfolger beraten - für die Übergangszeit muss dringend eine Vertretung her."
In Hillesheim sorgt die Tatsache, dass der Seelsorger die Gemeinde verlässt, für keine große Überraschung: "Das ist im Ort schon rundgegangen", sagt vor der Kirche ein älterer Herr, der seinen Namen nicht nennen will. "Wir haben gehört, dass der Pfarrer bis Fronleichnam weg ist - er war ja auch sehr oft krank."

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