Hinein ins Schuldendienst-Hilfeprogramm

MAYEN. (red) Die Renovierung des Mayener Hallenbades bleibt keine Zukunftsmusik. Das Land sagte der Stadt die Aufnahme in ein neues Förderprogramm zu. Damit können die millionenschweren Investitionen größtenteils gestemmt werden – Stadt und Land erwarten vom Betrieb des Bades gar eine Entlastung des Stadtsäckels.

Im Dezember schien die Sanierung des Mayener Hallenbades angesichts von Haushaltslöchern noch in weite Ferne zu rücken. Jetzt ist die grundlegende Renovierung des Bades für geschätzte 4,2 Millionen Euro realisierbar. Mainz erteilte der Stadt einen Fördervorbescheid, mit dem 40 Prozent der Investitionssumme bezuschusst werden. Für das kommende Jahr wird die Stadt in das Schuldendiensthilfeprogramm des Landes aufgenommen, teilte Innenminister Karl Peter Bruch Mayens Oberbürgermeister Günter Laux mit. In erster Linie sind es die Umkleidekabinen, die sanitären Einrichtungen und Bereiche der Schwimmhalle, die nach 30 Jahren neuen Erfordernissen angepasst werden müssen, erklärt Heinz Stoll, Geschäftsführer der Stadtwerke. Insbesondere fehlen ein attraktiver Mutter-Kind-Bereich, eine geräumige Saunalandschaft sowie eine Wellness-Zone. "Auch die Architektur, vor 30 Jahren noch etwas Besonderes, ist nicht mehr zeitgemäß", betont Stoll. Im Gespräch mit Experten aus dem Mainzer Innenministerium kam den Mayenern zupass, dass das Bad von überregionaler Bedeutung ist und auch als Schulsportstätte - beispielsweise von Gymnasium oder Realschule - genutzt wird. Ein entscheidendes Pro-Argument ist die Tatsache, dass der Betrieb des Sauna- und Wellnessbereiches künftig das Bad wirtschaftlicher machen soll. "Das trägt zur Kostendeckung bei, da es keine privaten Saunabetreiber in Mayen gibt", argumentiert Innenminister Bruch. Der Zuschussbetrag je Badegast, den die Stadt letztendlich aufbringen muss, soll sinken. Ein weiteres Kriterium, das den Innenminister überzeugte, ist der geplante Anschluss des Bades an das Fernwärmenetz in Mayen. Das würde zum einen zwar die Investitionskosten insgesamt erhöhen, andererseits aber die von der Stadt favorisierte Fernwärme dank des künftigen Großabnehmers möglicherweise auch für Anlieger attraktiv machen. Wegen des Baus der Gartenstraße muss die Stadt rasch eine Entscheidung fällen, da ein Spezialrohr ins Erdreich eingebracht werden muss, mit dem die Fernwärme ans Bad sowie zu weiteren Kunden geliefert werden kann. Stadtwerke-Chef Stoll sieht die Erneuerung des Bades als überfällig an. Es gehe nicht um einen Wettlauf mit anderen Bädern, sondern darum, dass das in die Jahre gekommene Gartenbad "ertüchtigt wird". Im vergangenen Sommer war bereits das Freibad nach der Instandsetzung der Wasseraufbereitung wieder eröffnet worden. Grünes Licht gibt es für die Planungsmaßnahmen, insbesondere für die Energieplanung. "Die 40 Prozent aus Mainz sind schon ein Datum, das entscheidend hilft", sagt OB Laux. Nun müssen nicht zuletzt auch die Gremien, der Aufsichtsrat der Stadtwerke und die Fernwärme mitspielen - und last but not least der Mayener Stadtrat.

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