Mitbenutzung: Ja, Anbau: Nein

KELBERG. Der Ortsgemeinderat Kelberg hat einstimmig beschlossen, die geplante Sporthalle der Grund- und Regionalen Schule als Mehrzweckhalle mitbenutzen zu wollen. Weitere Entscheidungen sollen nach dem Einblick in die Planungsunterlagen getroffen werden.

Nach genau 65 Minuten zog Ortsbürgermeister Werner Blum (CDU)einen Strich unter den Tagesordnungspunkt "Mitbenutzung dergeplanten Turnhalle". Zu diesem Zeitpunkt hatte er eineneinstimmigen Beschluss zur Mitbenutzung der geplanten Sporthallefür die Grund- und Regionale Schule in der Tasche. Erst nachetlichen Diskussionen in Gemeinderats- und Fraktionssitzungen -zuletzt kontrovers in der Ortsgemeinderatssitzung Anfang Februar(der TV berichtete) - wurde diese Einmütigkeit erzielt. Am Ende waren sich die Mitglieder aller vier Fraktionen einig, dass sich die Ortsgemeinde zum einen "die einmalige Chance, das Bauwerk optimal zu nutzen, nicht entgehen lassen darf" (Hermann Molitor, Wählergruppe Molitor), sich zum anderen aber auch "Handlungsfreiheit und Spielraum erhalten muss und sich finanziell nicht amputieren lassen darf" (Peter Burggraaff, CDU).

Der Beschluss wird jetzt dem Verbandsgemeinderat als Antrag vorgelegt; gleichzeitig wünscht der Ortsgemeinderat Einblick in die Planungsunterlagen, um weiterhin über Form und Größenordnung der Mitbenutzung beraten und beschließen zu können.

Wenn der Verbandsgemeinderat zustimmt, kann die Ortsgemeinde bei den Detailplanungen für die Schulsporthalle mitreden und schließlich den für das kommende Jahr geplanten Neubau mitnutzen.

Bürgermeister Werner Blum hatte zunächst die drei Nutzungsvarianten skizziert: die reine Sporthalle, die ausschließlich von der Grund- und Regionalen Schule und den Sport treibenden Vereinen genutzt würde; die Sporthalle, die durch Beschaffung von Bühne und Bestuhlung zum Preis von rund 67 000 Euro als Anteil der Gemeinde auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden könne und die Mehrzweckhalle, an der sich die Gemeinde mit rund 150 000 Euro als zusätzliche Kosten für einen anderen Boden, Prallwände, Klimaanlage, Küche, Foyer und Toiletten zu beteiligen hätte.

Große Variante zu teuer

Die Wahl fiel auf die Sporthalle mit Bühne und Bestuhlung. "Wünschenswertes und Machbares sind zwei Paar Schuhe", sagte Blum mit Blick auf die Finanzsituation der Gemeinde und begründete damit, warum die große Mehrzweckhallen-Variante durchs Rost fällt.

Dem schloss sich CDU-Fraktionssprecher Karl-Heinz Sicken mit dem Appell an eine Kompromisslösung an: "Mehrfachnutzung ja, teure An- und Ausbauten nein."

Auf die Anfrage von Wilhelm Jonas (Wählergemeinschaft Kelberg), ob es verantwortbar sei, dass in der Halle während der Karnevalszeit für mehrere Wochen kein Schulsport stattfinden könne, erinnerte Verbandsgemeinde-Bürgermeister Karl Häfner an das Abwägungsgebot des Schulträgers: "Immerhin werden in den Neubau der Sporthalle 1,68 Millionen Euro aus Steuergeldern investiert."

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