Naturschützer bauen Kästen für Wanderfalken - Standorte im gesamten Vulkaneifelkreis

Wanderfalken sind schöne und schnelle Vögel und schützenswert. Doch ihre Lebensräume werden immer kleiner. Neben der A 1-Liesertalbrücke bei Rengen haben Mitglieder des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) Daun acht Nistkästen auf Hochspannungsleitungsmasten gesetzt.

 Elke Rölen und Hans-Peter Felten vom Nabu Daun freuen sich über die neuen Nistkästen. TV-Foto: Helmut Gassen

Elke Rölen und Hans-Peter Felten vom Nabu Daun freuen sich über die neuen Nistkästen. TV-Foto: Helmut Gassen

Gerolstein. 2008 wurde auf der fertig gestellten A 1-Liesertalbrücke bei Daun-Rengen ein Nistkasten angebracht; 2013 brütete endlich auch ein Wanderfalkenpaar in dem Kasten. In den Jahren zuvor wurde der Kasten schon von Turmfalken zum Brüten genutzt.
Gerade Wanderfalken profitieren von Nisthilfen an Gebäuden, stehen sie doch als felsbrütende Vögel in direkter Konkurrenz zu Kletterern, die nicht immer beim Klettern an Felsen auf dort brütende Wanderfalken Rücksicht nehmen.
"Wir haben hier nur die Felsen in Gerolstein, und da wird bekanntlich auch geklettert", sagt Hans-Peter Felten vom Nabu Daun. Aktuell ist allerdings nur ein Wanderfalkenpaar im Landkreis Vulkaneifel bekannt und zwar das an der Liesertalbrücke. "Wir hoffen aber, dass der Nachwuchs oder andere Paare noch hierhin kommen", sagt Felten.Künstliche Horststandorte


Um diesen optimale Nistbedingungen zu schaffen, will man nun alternative Nisthilfen anbieten. Experten sehen denn auch Hochspannungsmasten als den nahezu idealen künstlichen Horststandort für Wanderfalken. Denn so können die Nisthilfen räumlich gut verteilt werden.
Nun hat Georg Möhnen vom Nabu Daun acht Wanderfalkennisthilfen angefertigt, finanziell unterstützt durch das RWE-Mitarbeiterprogramm "Aktiv vor Ort" auf Vorschlag von Elke Rölen. Die Kästen wurden bei Berlingen, Daun, Gerolstein, Kirchweiler, Lissingen und Walsdorf auf den Hochspannungsmasten installiert. Die Mittelspannungsmasten wurden mit speziellen Isolationsmaßnahmen zum Vogelschutz ausgerüstet. "Mit den Kästen an den Masten werden Wanderfalken eine Nistmöglichkeit an einer Stelle vorfinden", erklärt Felten, "die sich nicht in Konkurrenz zu Kletterern befindet und in der sie ungestört brüten können."Extra

Der Wanderfalke, wissenschaftlicher Name Falco peregrinus ist der größte heimische Falke, fast bussardgroß, hat eine Spannweite bis 110 Zentimeter, ein Gewicht bis 900 Gramm und ist der schnellste Vogel der Welt; er erreicht im Jagdflug bis zu 300 Kilometer in der Stunde. Der Wanderfalke wird etwa 38 bis 48 Zentimeter groß und 550 bis 1100 Gramm schwer. Die Oberseite ist grau-schwarz und die Unterseite weißlich mit schwarzen Streifen. Das Weibchen ist größer und schwerer als das Männchen.

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