Rutschender Hang, rollender Bagger

GILLENFELD. (HG) Die Sanierung der abrutschenden Ley in Gillenfeld kann nun wohl nicht mehr aufgeschoben werden: Der Berg hat sich am Wochenende fast zehn Zentimeter bewegt. Deshalb wurde gestern an der abrutschenden Stelle für Entlastung gesorgt und ein Teil des Hangs abgetragen.

Verbandsgemeinde, das Architekturbüro Arwa und das Landesamt für Geologie und Bergbau arbeiten bei der Sanierung des Hanges zusammen. Bauingenieur Christoph Pappert vom Landesamt für Geologie und Bergbau aus Mainz hatte die jetzt eingetretene Situation schon im Gespräch mit dem TV Ende Januar angedeutet: "Einen entscheidenden Einfluss auf die Bewegung des Hanges haben die Witterungsverhältnisse. Besonders gefährlich ist der Winter mit Frost und Tauwetter, wenn das Tauwasser im Inneren des Hanges gefriert, auftaut, sich dann ausdehnt und den Fels wegsprengt." Genau das ist jetzt anscheinend passiert. Denn am Wochenende tat sich am Schwalbenweg oberhalb der Ley ein fast zehn Zentimeter starker Spalt auf, der Weg rutschte um diese Entfernung ab. Weitere Teile des Hangs drohten nachzugeben. Nach einem Ortstermin am Montagabend legten Verbandsgemeinde, ein Vertreter des Bergamts und das Dauner Ingenieurbüro Arwa am Dienstag fest, dass am Mittwoch die Baggerarbeiten am Schwalbenweg beginnen sollten. "Der Riss ist am Wochenende deutlich breiter geworden, so dass jetzt schnell reagiert werden muss. Die Witterung mit Frost und mildem Wetter hat dazu beigetragen", sagt Matthias Brauns, Abteilungsleiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde. Am Montag wurde der Schwalbenweg für Fußgänger gesperrt, was angesichts der Gefahr schon länger von Dauner Bürgern gefordert worden war. Am Mittwoch, bei Baubeginn, lag die Verschiebung des Hangs bereits bei 17 Zentimeter. Arwa-Chef Walter Arnold, erklärt die Vrogehensweise: "Es ist im Grunde gut, das es jetzt passiert ist. Denn das es kommen würde, war sicher. An der Gillenfelder Ley ist aber jetzt Dringlichkeit gegeben, um den ganz großen Bruch zu verhindern. Der Bruchkörper, der sich jetzt ausgebildet hat, wird soweit abgetragen, dass er keine Gefahr mehr darstellt." Die endgültige Absicherung des Hangs, samt einer möglichen Verlegung der Straße, kann erst nach einer Ausschreibung erfolgen. "Mit der jetzigen Entlastung ist das Problem an der Ley nicht erledigt, die gesamte Sanierung sollte schon zeitnah erfolgen", sagt Arnold. Ganz billig wird die Sanierung der Ley nicht. Von 135 000 Euro ist die Rede. Im Moment trägt die Gemeinde die ersten Kosten, reichte aber zusätzlich einen Antrag für einen Landeszuschuss ein.

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