Verschnaufen nach Kita-Bau

Gerolstein · Hohe Einnahmen, hohe Umlagenzahlungen, ein kleines Defizit und ein vergleichsweise geringes Investitionsniveau: Der Etat lässt darauf schließen, dass in der Stadt Gerolstein 2014 deutlich kleinere Brötchen gebacken werden als in den Vorjahren.

 Für die Planung des Bahnhofsumbaus sowie die weitere Erschließung des Baugebiets „Auf den vier Morgen“ (Bild links) gibt die Stadt Gerolstein im nächsten Jahr Geld aus. Das kann sie, weil wieder mit fünf Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen gerechnet wird, von denen der Gerolsteiner Brunnen (Bild rechts) den Großteil zahlt. TV-Fotos: Mario Hübner (3)

Für die Planung des Bahnhofsumbaus sowie die weitere Erschließung des Baugebiets „Auf den vier Morgen“ (Bild links) gibt die Stadt Gerolstein im nächsten Jahr Geld aus. Das kann sie, weil wieder mit fünf Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen gerechnet wird, von denen der Gerolsteiner Brunnen (Bild rechts) den Großteil zahlt. TV-Fotos: Mario Hübner (3)

Gerolstein. Bei traditionell zwei Gegenstimmen der Grünen sowie einer Enthaltung (des neuen SPD-Ratsmitglieds Gregor Schwindling) hat der Gerolsteiner Stadtrat den Etat für 2014 verabschiedet. Er weist ein Defizit von rund 90 000 Euro aus. In diesem Jahr lag es noch bei rund 1,2 Millionen Euro. Daher sagte Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) auch: "Es besteht berechtigte Hoffnung, dass wir es im Verlauf des Jahres ausgleichen werden."
Auch was die Investitionen betrifft, geht es im kommenden Jahr um deutlich geringere Zahlen: Lag das Investitionsvolumen in diesem Jahr (unter anderem mit dem Kindergartenbau, dem Ausbau des dritten und letzten Teilstücks der Hauptstraße und der Sanierung des Alten Rathauses) bei rund sieben Millionen Euro, so sind es im kommenden Jahr gerade 1,25 Millionen Euro - wofür etwas mehr als 200 000 Euro an Krediten aufgenommen werden.
Die wichtigsten Posten sind mit gut 250 000 Euro die weitere Erschließung des Baugebiets "Auf den vier Morgen" in der Nähe der Gerolsteiner Feuerwache. Das Areal umfasst 39 geplante Baugrundstücke, von denen bislang sechs bebaut sind. Es soll aber erst weiter erschlossen werden, wenn sich genügend Interessenten für ein Grundstück melden. Stadtbürgermeister May sagte: "Es liegen uns bereits vier verbindliche Kaufzusagen vor, so dass auch rasch Einnahmen reinkommen."
Für die Renaturierung sowie Sanierung des Peschenbachs in Gerolstein, der weitgehend begradigt worden war, sollen 525 000 Euro ausgegeben werden. Ein ähnliches Vorhaben ist an der ehemaligen Pfeilsmühle vorgesehen, wo für 300 000 Euro die ökologische Durchgängigkeit der Kyll erhöht werden soll. Hier rechnet die Stadt laut Bauabteilungsleiter Klaus Jansen aber mit hohen Landeszuschüssen: von bis zu 90 Prozent.
Rund 35 000 Euro sind an Planungskosten für den Generalumbau des gesamten Bahnhofs vorgesehen. Das ist die erste Rate von insgesamt 175 000 Euro städtischer Planungskosten. Weitere 55 000 Euro sind an Grunderwerbskosten vorgesehen. Das war\'s. Hauptgrund für die Zurückhaltung ist zum einen, dass eben viele teure Projekte erledigt sind, zum anderen drückt die Umlagenbelastung enorm aufs Portemonnaie. Mit mehr als sechs Millionen Euro (+ 122 000 Euro) an Kreis und Verbandsgemeinde machen die Umlagen mehr als 50 Prozent aller städtischen Ausgaben im kommenden Jahr aus.
Dabei rechnet die Stadt weiter mit hohen Einnahmen durch die nach wie vor boomende Konjunktur. Es wird mit Gewerbesteuereinnahmen von erneut fünf Millionen Euro (wie in diesem Jahr) sowie knapp 2,5 Millionen Euro Einkommensteuer-Einnahmen (+ 130 000 Euro) gerechnet.
Die Verschuldung, die in diesem Jahr um drei Millionen Euro erhöht wurde, wird 2014 trotzdem nur leicht reduziert: um 420 000 Euro auf 9,6 Millionen Eur o.

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