Verwaltungsrat beurlaubt Sparkassenchef Grau mit sofortiger Wirkung

Daun · Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel hat den langjährigen Bankchef Dieter Grau (52) mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die Entscheidung fiel nach TV-Informationen mit 12 zu 3 Stimmen gegen Grau aus. Gründe wurden nicht genannt.

 Beurlaubt: Sparkassendirektor Dieter Grau. (Archivbild)

Beurlaubt: Sparkassendirektor Dieter Grau. (Archivbild)

Foto: Mario Hübner

In einer mehrstündigen Sitzung hat der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Vulkaneifel Bankchef Dieter Grau (52) mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Grau will die Entscheidung prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten.

Auch die Sparkassenaufsicht des Landes hat an der fünfstündigen Sondersitzung teilgenommen.

KSK-Verwaltungsratsvorsitzender und Landrat Heinz Onnertz (parteilos) teilte auf TV-Anfrage mit: "Der Verwaltungsrat hat beschlossen, dass der Vorstandsvorsitzende seine Arbeit für die Kreissparkasse Vukaneifel beendet. Die Modalitäten sollen bis Montag geklärt werden." Über dieses offizielle Statement hinaus wollte Onnertz nichts zur Sache sagen. Nach TV-Informationen hat Grau bis am Montag Zeit, den Auflösungsvertrag zu unterzeichnen, ansonsten tritt die sofortige Freistellung in Kraft.

Dieter Grau, der nach fast 20 Jahren im Amt demnach nur noch am Freitag die Geschicke der kleinsten Sparkasse im Land leitet, sagte dem TV: "Ich habe das Schreiben soeben vom Verwaltungsratsvorsitzenden erhalten, werde es juristisch prüfen lassen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten. Überrascht hat mich die Entscheidung nicht mehr." Nach wie vor kritisiert er, dass ihm aus diesmal keine Gründe für die Entscheidung genannt worden seien. In einer Mail hat er am Freitagnachmittag die Belegschaft über die Entscheidung unterrichtet.

Mitte Dezember hatte der Verwaltungsrat der Bank, dem neben politischen Vertretern auch fünf KSK-Mitglieder angehören, in nicht öffentlicher Sitzung und per geheimer Wahl den Vorstandsvorsitzenden Dieter Grau, der die Bank seit fast 20 Jahren leitet, die Vertragsverlängerung ab 2013 versagt.

Der Personalrat der KSK als auch die Sparkassenmitarbeiter, die dem Verwaltungsrat der Bank angehören, hatten es bereits zuvor abgelehnt, sich zur Angelegenheit zu äußern.

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