Bodenbach liegt in der Verbandsgemeinde Kelberg, hat 270 Einwohner und ist als singendes und klingendes Dorf bekannt. Doch gibt es in Deutschland noch einen anderen Ort der Bodenbach heißt? Diese Frage stellten sich die Sänger vom MGV Concordia Bodenbach . Im Internet wurden sie schnell fündig: Es gibt ein Bodenbach, mehr als 500 Kilometer entfernt im Kreis Meißen in der Großgemeinde Ketzerbachtal. Über das Verkehrsamt in der benachbarten Stadt Nossen wurden die ersten Verbindungen geknüpft. Dort erfuhren die Eifeler auch von der Existenz eines Chors in Nossen. In einem Brief an die Chorleiterin Hiltrud Bablich fragte der Verein an, ob die Möglichkeit bestünde, sich kennen zu lernen und gegebenenfalls gemeinsam zu singen. Nur vier Tage später kam schon das Antwortschreiben, worin es unter anderem hieß: "Wir freuen uns sehr auf euren Besuch und werden ein Konzert veranstalten, in dem der MGV Concordia Bodenbach und der Volkschor Nossen gemeinsam singen können." Mit 63 Fahrgästen, wobei der älteste Mitreisende 80 Jahre alt und der jüngste gerade mal ein Jahr alt war, machten sich die Eifeler auf die Reise zur sächsischen Metropole Dresden. Am nächsten Tag stand das gemeinsame Konzert mit den Sängern vom Volkschor Nossen auf dem Programm. Vor Konzertbeginn wollte die Eifeler Reisegruppe jedoch der Ortschaft mit dem Namen Bodenbach einen Besuch abstatten. Der Verbandsbürgermeister der Großgemeinde Ketzerbachtal sowie die Ortsbeauftragten von Bodenbach warteten schon an der Bushaltestelle des nur 65 Einwohner zählenden Dorfs. "Sichtlich überrascht von dem Doppelstockbus, aus dem fast genau so viele Menschen ausstiegen, wie der eigene Ort Einwohner zählte, wussten die Herren anfangs nicht so recht mit der Situation umzugehen", erzählt Schriftführer Peter Scheid. Als Gastgeschenk hatten die Bodenbacher Ausflügler ein Schild anfertigen lassen, auf dem zu lesen stand: "Herzliche Grüße aus Bodenbach Kreis Daun." Bürgermeister Hermann Heintz hielt eine kleine Rede über Bodenbach in der Eifel. Sein sächsischer Amtskollege Lutz Grübler überreichte Heintz zur Erinnerung eine Plakette. Anschließend machten sich alle auf zu einem kleinen Spaziergang durch Bodenbach und die Gastgeber berichteten über die Vergangenheit und Gegenwart ihres Dorfs. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, wurde mit einem Glas Sekt auf die neuen freundschaftlichen Beziehungen angestoßen. Nach einem gemeinsamen Konzert mit dem Volkschor Nossen in der Aula des örtlichen Gymnasiums waren alle in den Gasthof "Augustushof" eingeladen. "Der Volkschor Nossen erwies sich als sehr angenehmer Gastgeber. Für das nächste Jahr wurde ein Gegenbesuch in der Eifel vereinbart", freut sich Peter Scheid.