Vorzeige-Objekt mit großer Zukunft

ULMEN. Der "Eifel-Maar-Park" in Ulmen hat sich zu einem Vorzeige-Konversionsprojekt im Land entwickelt. Wo bis 1997 noch Luftwaffensoldaten stationiert waren, ist ein Gewerbegebiet entstanden mit Sport- und sozialen Einrichtungen sowie gewerblicher Vielfalt. Große Teile der ehemaligen Kaserne sind vermarktet, ein zweites Areal wird erschlossen.

17 Betriebe haben sich in den vergangenen Jahren im "Eifel-Maar-Park" angesiedelt, darunter das Bildungs- und Pflegeheim St. Martin, das seinerzeit für die Initialzündung zum Entstehen des Gewerbeparks sorgte und Vorbild war für viele andere Unternehmen. 210 Arbeitsplätze sind im Gewerbegebiet entstanden. Bald werden rund 50 weitere Jobs hinzukommen, wenn die Caritas eine Großwäscherei und eine Behindertenwerkstatt in Ulmen errichten wird. Sie alle sorgen für einen breitgefächerten Branchenmix aus Industrie, Handwerk, Großhandel, Gastronomie und Behindertenwerkstätten.Rund 20 Millionen Euro in das Projekt investiert

Diese Entwicklung war Mitte der 90er Jahre nicht abzusehen. 1995 entschied die Bundeswehr, ihren Standort Ulmen zum Jahresende 1997 zu schließen. 100 zivile Arbeitsplätze fielen weg, ebenso die Kaufkraft von rund 700 Soldaten. Bereits 1997 beschloss der Gemeinderat von Ulmen die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme "Eifel-Maar-Park". Gemeinsam mit der Projekt-Entwicklungsgesellschaft (PEG) Vulkaneifel wollte Ulmen eine zivile Nachnutzung des 52 Hektar großen Areals ermöglichen. 1998, nach dem Abzug der Bundeswehr, begannen die Umbauarbeiten. Das Straßen- und Kanalnetz wurde erneuert, sämtliche Straßen neu gebaut, ebenso die Versorgungsanlagen sowie Straßenbeleuchtungen, Telekommunikationseinrichtungen und die Gas- und Wasserversorgung. Rund 20 Millionen Euro investierten die Gemeinde und die PEG in das ehrgeizige Projekt, mehr als die Hälfte kam vom Land aus Konversionsmitteln. Im Jahr 2000 schließlich siedelte sich mit dem Bildungs- und Pflegeheim St. Martin der erste Betrieb im neuen "Eifel-Maar-Park" an. Die Caritas wird der zweite große kirchliche Träger sein, der in Ulmen einen Standort haben wird. Kürzlich wurde auch das Lehrsaalgebäude verkauft an einen jungen Unternehmer aus der pharmazeutischen Logistikbranche. Demnächst soll das alte Heizgebäude neue Besitzer erhalten.Weiteres Gewerbegebiet entsteht gerade

In der Nähe des "Eifel-Maar-Parks" entsteht derzeit ein weiteres Gewerbegebiet entlang der Meisericher Straße. Ein Drittel der dortigen Flächen sind bereits vermarktet, auf Grund der konjunkturellen Lage ruht allerdings derzeit die Investitionstätigkeit der Unternehmen. "Wir müssen jetzt etwas Geduld haben", meint der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Ulmen, Hans-Werner Ehrlich, der gleichzeitig PEG-Geschäftsführer ist. Die Betriebe seien derzeit zurückhaltend. Dennoch ist der VG-Chef optimistisch, dass auch hier bald ein attraktives Gewerbegebiet entstehen wird. Und er hat Visionen und Pläne. Ein Gründerzentrum ist im "Eifel-Maar-Park" geplant, auch die Sportstätten sollen nun in Angriff genommen werden. Für den Sportplatz unterhalb des Gewerbegebiets sollen noch im August die Aufträge vergeben werden. Eine Vision jedoch ist vorerst auf Eis gelegt: Das geplante Vulkanium, ein Erlebniszentrum über die Vulkaneifel, wird derzeit nicht weiter verfolgt. "Die Prioritäten des Landes liegen wohl weiter westlich", bedauert Hans-Werner Ehrlich. Dennoch will er die Idee nicht begraben. Ehrlich: "Wenn vielleicht doch mal eine Realisierungschance besteht, werden wir sicher wieder da sein."

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