Warnsignal blieb ungehört
DOCKWEILER. (vog) Schock für 20 Fahrgäste der Eifelquerbahn: Am Samstag prallte ein Schienenbus gegen ein Traktorgespann. Folgen: zwei Leichtverletzte und ein Schaden von rund 150 000 Euro.
"Ich habe es kommen sehen, konnte es aber nicht mehr verhindern, obwohl ich sofort bremste und permanent das Pedal mit dem Pfeifsignal drückte", sagt Lokführer Matthias Lenz. Kurz vor 15 Uhr, auf der Fahrt Richtung Gerolstein, kam es am Ortsrand von Dockweiler zum Zusammenstoß mit einem Traktorgespann mit einer Großballenpresse. Durch den Aufprall wurde die Presse in die angrenzende Wiese geschleudert. Ein Fahrgast und der Zugbegleiter wurden leicht verletzt. Alle Fahrgäste wurden dann mit einem Bus ans Reiseziel Gerolstein gebracht. Laut Polizei entstand an der Presse ein Schaden von rund 80 000 Euro, am Schienenbus 70 000 Euro.Gleise durch Aufprall verzogen
Da die Strecke gesperrt blieb, fanden auch die weiteren Fahrten des Tages per Bus statt. Grund: Der Schienenbus war zwar während des Aufpralls auf den Schienen geblieben, aber die Gleise verzogen sich. Über den Hergang gibt es unterschiedliche Beschreibungen. Lokführer Lenz: "Ich habe die ganze Zeit das Pfeifsignal zur Warnung gegeben." Schon im Wald habe er nach Vorschrift das erste Warnsignal gegeben, obwohl er die Kreuzung mit dem Feldweg noch gar nicht sehen konnte. Treckerfahrer Achim Schüller entgegnet: "Ich hab nichts gehört und bin höchsten 15 Stundenkilometer gefahren, weil es ja bergauf ging." Polizeioberkommissar Rainer Roos sagt: "Der Traktor war mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs. Außerdem gab es keine Sichtbehinderung für den Fahrer." Auch gewähre das korrekt angebrachte Andreaskreuz eindeutig dem Schienenverkehr Vorfahrt. Sobald die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen hat, geht die Akte an die Staatsanwaltschaft Trier. Kuriosität am Rande: Der Traktorfahrer aus der Nähe von Kaiseresch war auf dem Weg nach Hohenfels-Essingen. Dort sollte er für den Landwirt arbeiten, dessen Scheune am Freitag abgebrannt war.