Bernkasteler Ring feiert Premiere in Trier

Trier/Kloster Machern · Der Bernkasteler Ring besteht bereits seit 1899. Doch in diesen Tagen erlebten die 32 im Ring vereinten Weingüter trotzdem noch ein Novum: Die Rieslingpräsentation in Trier in den Viehmarktthermen. Einen Tag später stellen die Winzer, in guter Tradition, die Weine im Kloster Machern vor.

Trier/Kloster Machern. Premiere gelungen: Der Bernkasteler Ring wagte sich bei der Rieslingpräsentation erstmals auch nach Trier. 28 Winzer stellten dabei ihre 2012er Weine vor, einige Mitglieder mussten kurzfristig absagen. "Das war in diesem Jahr ein gelungener Pilotversuch. Wir werden die Veranstaltung im kommenden Jahr wiederholen", freute sich der Vorsitzende des Bernkasteler Rings, Martin Kerpen. Trier sei für die Mitgliedsbetriebe ein sehr interessanter Ort.
Chance auf neue Kunden


Luxemburg sei nah, und in und um Trier gebe es jede Menge Fachhändler und sehr gute Gastronomiebetriebe. "Zudem ist Trier mit der Bahn viel besser zu erreichen als beispielsweise Kloster Machern.
Gut 100 Weinliebhaber nutzten in den Viehmarktthermen die Gelegenheit, den neuen Jahrgang zu verkosten. "Das ist die ideale Veranstaltung", meinte ein Zuschauer ganz glücklich. Es sei gerade so viel Betrieb, dass man gut an die Stände käme und sich auch noch mit dem Winzer unterhalten könne. "Im nächsten Jahr sind es dann doppelt so viele Besucher und in ein, zwei Jahren kommt man dann nicht mehr durch", meinte der bekennende Rieslingfan.
Ähnlich sah es wohl so mancher Winzer. "Es ist sehr gut, dass wir uns hier in Trier präsentieren. Es gibt viele neue Gesichter, die sich für unsere Weine interessieren. Gerade auch die Nähe zu Luxemburg macht Trier als Veranstaltungsort interessant", meinte Andreas Schmittges aus Erden.
Sein Winzerkollege Bernhard Werner aus Leiwen gewann dem Montag als Veranstaltungstag etwas Positives ab: "Es waren sehr viele Gastronomen da, die montags geschlossen haben und sich freuten, die Präsentation besuchen zu können."
Aber es gab auch kritische Stimmen - ein Winzer meinte: "Das war ziemlich langweilig heute."
Bei der traditionellen Präsentation im Kloster Machern (Landkreis Bernkastel-Wittlich) einen Tag später war die Veranstaltung bestens besucht. "Weit mehr als 200 Gäste sind da, viele junge Menschen, die Gastronomie und der Handel und einige Exporteure", sagte der Vorsitzende Martin Kerpen. Sogar eine Gruppe finnischer Weinfreunde habe sich informiert.
Für die Moselwinzer ist der 2012er Jahrgang etwas Besonderes, mit viel Mineralität und einer ausgewogenen Säure. "Die Weine haben sehr viel Struktur, man kann fast den Schiefer schmecken", schwärmt Kerpen und zieht Vergleiche zum hervorragenden Jahrgang 2001.
Der Bernkasteler Ring ist von der Premiere in Trier so begeistert, "dass es im kommenden Jahr eine Fortführung in Trier geben wird" (Kerpen), die die Präsentation im Kloster Machern begleitet.
Vormerken können sich die Freunde des Bernkasteler Rings auch schon den 19. September: Dann steigt in Tier in der Orangerie des Nells Park Hotels die Bernkasteler Ring Auktion.Extra

Der Bernkasteler Ring ist 1899 gegründet worden und ist die älteste Weinversteigerungsgesellschaft an der Mosel. Die damals erlassene Satzung gilt noch immer: Nicht die Größe des Betriebs ist wichtig, sondern die Art der Rebe (Riesling), die Güte der Lage und die Sorgfalt der Bebauung und Weinbereitung. Derzeit umfasst der Bernkasteler Ring 32 Mitgliedsbetriebe an Mosel, Saar und Ruwer. Sie bewirtschaften eine Fläche von insgesamt etwa 300 Hektar. Die erste Weinversteigerung fand 1901 in Bernkastel-Kues statt. Zu den heutigen Mitgliedsbetrieben gehören Winzer von der Mosel, der Saar und der Ruwer. hw

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