Ein Produkt, ein Standort

THALFANG/KRUFT. Nach den Fusionen der vergangenen Jahre will die Hochwald Unternehmensgruppe im kommenden Jahr konsolidieren und Rationalisierungspotenziale nutzen. Das teilte Unternehmens-Chef Karl-Heinz Engel im Anschluss an die Vertreterversammlung der Hochwald Muttergesellschaft in Kruft mit.

 Ob Milchschaum, Frisch- oder H-Milch, die Hochwald Gruppe strebt auf die Dauer an, jedes Produkt nur noch an einem Standort zu produzieren. Im Bild von links: Hochwald-Chef Karl-Heinz Engel, Friedhelm Lenz, Aufsichtsratsvorsitzender der Erbeskopf Eifelperle eG, und Hans-Jürgen Sehn, Aufsichtsratsvorsitzender der Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH. Foto: Ilse Rosenschild

Ob Milchschaum, Frisch- oder H-Milch, die Hochwald Gruppe strebt auf die Dauer an, jedes Produkt nur noch an einem Standort zu produzieren. Im Bild von links: Hochwald-Chef Karl-Heinz Engel, Friedhelm Lenz, Aufsichtsratsvorsitzender der Erbeskopf Eifelperle eG, und Hans-Jürgen Sehn, Aufsichtsratsvorsitzender der Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH. Foto: Ilse Rosenschild

Das ablaufende Jahr war bei der Hochwald-Gruppe geprägt von den Folgen der Fusion mit der hessischen Starmilch eG und 20 Millionen Euro Investitionen in Schwerpunktbetriebe in Erftstadt bei Köln, Hungen bei Gießen und Kaiserslautern. Hochwald-Chef Karl-Heinz Engel will im Unternehmen verstärkt die Philosophie "Ein Standort, ein Produkt" umsetzen. Produktionen sollen zusammengeführt und die derzeit elf Standorte reduziert werden. Keine Angaben zu Hillesheim

In Kaiserslautern soll beispielsweise verstärkt H-Milch und in Hungen Frischmilch hergestellt werden. Die Frischmilch-Abteilung in Saarbrücken mit etwa fünf bis zehn Mitarbeitern soll laut Engel verlagert werden. Dort solle künftig vor allem Frischkäse produziert werden. Welche Konsequenzen die Firmen-Strategie für die H-Milch-Produktionsstätte in Hillesheim mit etwa 45 Mitarbeitern hat, dazu machte Engel keine Angaben. Der Stammsitz sei in der Vergangenheit durch die Verlagerung zentraler Funktionen nach Thalfang gestärkt worden. Nach der Schließung des Fleischwerks gebe es keine Garantien für die weiteren Abteilungen vor Ort. "Jeder Standort steht zur Diskussion, wenn er keinen positiven Beitrag zum Milchauszahlungspreis liefert", machte der Hochwald-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Jürgen Sehn deutlich. Allerdings sei die Kondensmilch-Produktion am Hauptsitz wegen des sicheren Marktes "in den nächsten Jahren nicht in Gefahr", betonte er. Laut Engel gibt es Gespräche über die Übernahme von Produktionsteilen des Fleischwerks. Dadurch könne "vielleicht eine Perspektive für einige Mitarbeiter entstehen", sagte der Hochwald-Chef. Nach der Fusion mit der hessischen Starmilch-Molkerei zu Jahresbeginn rechnet Engel im laufenden Jahr mit einem Umsatz von einer Milliarde Euro. Die Milchverarbeitung soll rund 1,8 Milliarden Kilogramm umfassen. In der Vertreterversammlung in Kruft legte Engel für das Geschäftsjahr 2004 erneut eine positive Bilanz der Hochwald-Gruppe vor. Im Vergleich zu 2003 liegt der Umsatz mit 832 Millionen Euro rund 18 Prozent höher. Mit der Abberufung des ehemaligen Starmilch-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Hohmann aus dem Vorstand der Erbeskopf Eifelperle eG aufgrund eines Versammlungsbeschlusses soll laut Engel ein Schluss-Strich unter die Fusion mit der Starmilch gezogen werden. Höhere Preise für Milchprodukte hätten von der deutschen Milchindustrie 2005 erneut nicht durchgesetzt werden können. Dennoch rechnet das Unternehmen mit einem "über dem Bundesdurchschnitt liegenden Milchauszahlungspreis", jedoch mit verringertem Abstand.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort