Jede vierte Firma kann offene Stellen längerfristig nicht besetzen

Trier · 24 Prozent der regionalen Unternehmen können laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier offene Stellen längerfristig - das heißt für mehr als zwei Monate - nicht besetzen. Die Aussage stützt sich auf die Angaben von rund 150 Betrieben.

Trier. "Unsere Umfrage, die sich an Unternehmen aus der Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbranche gerichtet hat, zeigt, dass auch in der derzeitigen Phase konjunktureller Abkühlung Fachkräftesicherung ganz oben auf der unternehmerischen Agenda stehen muss", so IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt. Rund 50 Prozent der Betriebe, die Probleme bei der Stellenbesetzung haben, suchen Fachkräfte mit einer abgeschlossenen dualen Berufsausbildung. Jeweils ein gutes Drittel ist an Fachwirten und Meistern beziehungsweise Hochschulabsolventen interessiert. Lediglich 15 Prozent der Befragten mit Rekrutierungsproblemen würden auch Bewerber ohne abgeschlossene Berufsausbildung einstellen. Besonders gesucht sind technische Berufe (41 Prozent), gefolgt von den kaufmännischen Berufen (31 Prozent).
Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben Fachkräftebedarf, weil sie altersbedingt ausgeschiedene Mitarbeiter ersetzen müssen. 48 Prozent verspüren aufgrund zunehmender Qualifikationsanforderungen Personalbedarf. Jeweils ein Drittel sucht Fachkräfte im Rahmen der Mitarbeiterfluktuation beziehungsweise um eine expansive Geschäftstätigkeit mit Personal "zu unterfüttern". Befragt nach den möglichen Folgen eines anhaltenden Fachkräftemangels gehen acht von zehn Befragten davon aus, dass die vorhandene Belegschaft größeren Arbeitsbelastungen ausgesetzt wäre. 50 Prozent befürchten eine Einschränkung des eigenen Produktions- und Servicewachstums und 33 Prozent Verluste bei Innovationsfähigkeit und betrieblichem Wissen. Ein Viertel geht von steigenden Arbeitskosten aus. Für jedes zehnte Unternehmen sind Produktionsverlagerungen sowie ein zurückgehendes Investitionsengagement in Deutschland mögliche Folgen länger anhaltender Fachkräfteengpässe.
Bezieht man die Gesundheits- und Gastronomiebranche in das Bild mit ein, so dürfte sich ein noch größerer Fachkräftebedarf ergeben.
"Die Region Trier muss auch in Zukunft insbesondere auf qualifizierte Aus- und Weiterbildung setzen, um die positive Wirtschaftsentwicklung der vergangenen zehn Jahre fortsetzen zu können", so Schmitt weiter. red

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