Verkehr Bombogener Holperpiste bleibt noch bis mindestens Ende 2022

Wittlich-Bombogen · Die Sanierung der maroden Straße im Wittlicher Ortsteil wird vor Ende 2022 auf keinen Fall fertig. Das liegt auch an einem anderen Projekt.

 Wie ein Flickenteppich: Die Ortsdurchfahrt im Wittlicher Stadtteil Bombogen muss dringend saniert werden. Bis die Bauarbeiten beginnen werden jedoch noch viele Autos die Straße überqueren.

Wie ein Flickenteppich: Die Ortsdurchfahrt im Wittlicher Stadtteil Bombogen muss dringend saniert werden. Bis die Bauarbeiten beginnen werden jedoch noch viele Autos die Straße überqueren.

Foto: Christian Thome

Sie ist mehr Flickenteppich als Straße: Die Ortsdurchfahrt (L 55) des Wittlicher Stadtteils Bombogen weist in ihrer gesamten Länge massive Schäden auf. Ein Gratmesser dafür, wie schlecht die Straße ist, ist die Herabstufung der zulässigen Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde. Zunächst galt diese Beschränkung nur für Lkw, nun jedoch auch für alle anderen Fahrzeuge. „Die Straße ist aus Sicht der Anwohner in einem miserablen Zustand“, sagt Ortsvorsteher Hermann-Josef Krämer.

Was macht man mit einer Straße, die sich in einem miserablen Zustand befindet? Klar, man saniert sie. Das sieht auch der Landesbetrieb Mobilität (LBM) so und leitet bereits im Jahr 2016 ein vereinfachtes Abstimmungsverfahren zur Erlangung des Baurechts ein. Das Projekt soll angegangen werden und wird mit Kosten von 935 000 Euro beziffert. „Die Notwendigkeit der Sanierung der Ortsdurchfahrt im Zuge der L 55 ist unumstritten“, erklärt Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Dienststellenleiter beim LBM Trier. Für dieses vereinfachte Verfahren ist es notwendig, dass der benötigte Grunderwerb – auch für vorübergehende Inanspruchnahme – auf freiwilliger Basis erfolgt. Eben dies geschieht jedoch nicht, obwohl sich sowohl LBM als auch Ortsvorsteher vehement für die Sanierung der Straße einsetzen. Bartnick sagt dazu: „Nach einem längeren Verhandeln mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung kam die abschließende Forderung der Rechtsanwälte nach einem förmlichen Planrechtsverfahren.“ Dieses wird im zweiten Quartal 2018 eröffnet – und hat Folgen.

Denn, wie es der Name schon erahnen lässt: Ein formales Plangenehmigungsverfahren dauert länger als ein einfaches Abstimmungsverfahren. Bevor gebaut werden könnte müssen zunächst die Ausführungsplanung und die Ausschreibung erfolgen. Das braucht Zeit. Der Bau verschiebt sich also weiter. Die Straße wird immer wieder ausgebessert und notdürftig instandgehalten. Für den Ortsvorsteher kein akzeptabler Dauerzustand: „Dem Ortsbeirat geht es in seinen Forderungen ausschließlich darum, dass die Straße, die gerade in den letzten 2 Wochen notdürftig repariert wurde, so schnell wie möglich erneuert wird.“

Eine Vorstellung, die sich so nicht erfüllen lässt. Denn die Bomboger Ortsdurchfahrt hat Konkurrenz: Die Sanierung der L 56 zwischen Ürzig und dem Ürziger Bahnhof. „Diese Maßnahme kann wegen der notwendigen Deutsche-Bahn-Eintaktung nur in den Jahren 2019/20 mit Vollsperrung umgesetzt werden“, sagt Hans-Michael Bartnick. In der Zeit, in der bei Ürzig gebaut wird, kann wegen fehlender Umleitungsmöglichkeiten in Bombogen nicht gebaut werden. Da die Ortsdurchfahrt Bombogen inklusive Leitungsarbeiten mindestens zwei Jahre dauern wird, ist ein Baubeginn vorher unmöglich. Laut LBM ist „der Zug für davor leider definitiv abgefahren.“ Der Baubeginn verschiebt sich also weiter. 2021 könnte es im Idealfall soweit sein. 

Verkehr: Bombogener Holperpiste bleibt noch bis mindestens Ende 2022
Foto: TV/Eltges, Stefanie

„Vor Ende 2022 sind wir auf keinen Fall mit den Bauarbeiten durch“, sagt Hans-Michael Bartnick. Aufgrund der Tatsache, dass sich auch der Bau der Umgehungsstraße, die den Verkehr von Ürzig an Bombogen vorbei zur A 1 leiten soll, verzögert (der TV berichtete), ist die marode Straße weiterhin stark frequentiert. Ortsvorsteher Krämer sagte dem TV vor einigen Monaten: „Die Verkehrssituation ist unerträglich. Dazu ist die Ortsdurchfahrt noch in einem erbärmlichen Zustand.“ Zumindest der Zustand der Straße wird sich in den nächsten vier Jahren nicht bedeutend verbessern.

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