Das Amt bleibt in der Stadt

Die Mitarbeiter des Katasteramts in Wittlich brauchen vorerst keine Umzugskartons. Denn aus der jahrelang geplanten Aufgabe der Nebenstelle zugunsten der Hauptstelle in Bernkastel-Kues wird vorerst nichts. Grund sind die Kosten der Verlegung.

 Bleiben Nachbarn in Wittlich: Amtsgericht, Katasteramt und Gesundheitsamt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bleiben Nachbarn in Wittlich: Amtsgericht, Katasteramt und Gesundheitsamt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Frohe Kunde für die 25 Mitarbeiter der Außenstelle Wittlich des Vermessungs- und Katasteramts Bernkastel-Kues. Ihr Arbeitsplatz bleibt weiter in der Stadt. Sie müssen nicht ihre Büros in der Kurfürstenstraße räumen, um mit den 29 Kollegen an der Mosel unter einem Dach zu arbeiten. Das hat das Mainzer Innenministerium auf TV-Anfrage mitgeteilt.

Damit hat - jedenfalls für den Landkreis - die Landesregierung das Ziel nicht erreicht, die Zahl der Katasteramtsstandorte zu verringern. Denn insgesamt ist die Zahl der Hauptämter im Land seit 1997 zwar von 42 auf 20 gesunken. Doch bestehen an einigen Orten heute noch Nebenstellen. Und das, obwohl diese bereits Ende der 90er Jahre als "kurzfristige Zwischenlösungen" vom damaligen Innenminister Walter Zuber (SPD) bezeichnet wurden. So gibt es sie noch für einige Wochen in Bitburg und wohl für längere Zeit in Winnweiler und Sinzig. Die Mitarbeiter des Katasteramts Saarburg hingegen arbeiten bereits seit 2007 in Trier. Die Gründe für den Nicht-Umzug: Nach Auskunft von David Freichel, stellvertretender Pressesprecher des Ministeriums, sind in Bernkastel-Kues nicht genügend Arbeitsplätze im Gebäude vorhanden. Dort residiert die Behörde in einem Gebäude in der Straße "Im Viertheil" unweit von Amtsgericht und Polizeiinspektion. Aus Kostengründen wird zudem auch der Umbau des früheren Gesundheitsamts nicht weiter verfolgt.

Jakob Schmitz, Vorsitzender des Personalrats des Katasteramts, erinnert auf TV-Anfrage daran, dass weiter die Auflösung aller Außenstellen im Land bestehen bleibt. Man sehe "dieser Angelegenheit von Seiten der Kolleginnen und Kollegen der Außenstelle weiterhin sachlich, nüchtern und gelassen entgegen."

Für die Standorte Bernkastel-Kues und Wittlich bedeutet die neuerliche Entscheidung aus Mainz nämlich nicht, dass die Behörden auf Dauer Bestand haben. Denn schon wird die nächste Reform vorbereitet. Der Ministerrat hat bereits vor Jahren ein Gesamtkonzept für eine künftige Organisation der Vermessungs- und Katasterverwaltung in Auftrag gegeben. Die liegt nach Auskunft von Pressesprecher Freichel noch nicht vor. Es soll jedoch zeitnah ein Konzept erstellt werden. "Allerdings bedarf ein solches Konzept anschließend einer breiten politischen Abstimmung", sagt Freichel.

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