Mit viel Optimismus in die Zukunft

Die Bilanz für das Jahr 2010 ist nicht nur bei Bundeskanzlerin Angela Merkel positiv ausgefallen. Auch der Wittlicher Bürgermeister Joachim Rodenkirch war bei seinem Neujahrsempfang zufrieden mit den vergangenen zwölf Monaten.

 Regen Zuspruch fand der Neujahrsempfang von Bürgermeister Joachim Rodenkirch in der Wittlicher Synagoge. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Regen Zuspruch fand der Neujahrsempfang von Bürgermeister Joachim Rodenkirch in der Wittlicher Synagoge. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Wittlich. Tapfer stand der sechsjährige Max Rodenkirch neben seiner Mutter Theresia in der Wittlicher Synagoge und streckte den vielen Gästen seine Hand hin, um ihnen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Anlass war der Neujahrsempfang von Papa Joachim, dem Bürgermeister von Wittlich. Es war wohl dem Wetter geschuldet, dass nicht ganz so viele Wittlicher den Weg in die Himmeroder Straße gefunden hatten, wie noch im vergangenen Jahr. Trotzdem aber herrschte ein reges Treiben und der erste Bürger Wittlichs hatte viele Hände zu schütteln, viele gute Wünsche auszusprechen. Solch ein Empfang ist natürlich eine Pflichtveranstaltung, aber trotzdem wirkte es nicht gezwungen, nicht aufgesetzt, sondern glaubwürdig, wie er da an der Tür stand und jeden Einzelnen mit einem freundlichen Wort begrüßte.

Rodenkirchs Ansprache enthielt ein gerüttelt Maß an Optimismus, nachdem die junge Sopranistin Judith Fendrich und Dekanatskantor Reinhold Schneck den offiziellen Teil des Empfangs musikalisch eröffnet hatten.

Optimismus, der getragen wurde von einer sehr positiven Bilanz, die er für das Jahr 2010 ziehen konnte. In 2010 sei die Stadt ganz wesentlich vorangebracht worden, rief er seinen Gästen zu und dankte allen Bürgern für die positive Grundstimmung und das harmonische Miteinander, die das Stadtbild prägen.

"Dieser Umgang miteinander, dieser Respekt voreinander und der Optimismus sind der Treibstoff, der die Kraft und Dynamik unserer Stadt entfesseln", sagte er gleich zu Beginn seiner Rede. Er bescheinigte Wittlich, ein grundsolider und dynamischer Standort zu sein, der er auf vielen Gebieten die Prädikate Nachhaltigkeit, Substanz und Solidität verlieh. Besonders unterstrich er, dass die wirtschaftliche Situation Wittlichs getragen werde von realen Produkten wie Pizzen, Pumpen, Reifen, Armaturen und vielem mehr, nicht jedoch von Fantasieprodukten der Finanzwelt. Auch die Bildungs- und Kulturpolitik hätten für das vergangene Jahr etliche Meilensteine aufzuweisen, die sich etwa durch Investitionen in Kitas und Grundschulen manifestieren, oder in der Preisverleihung an Kardinal Lehmann.

"Kultur in Wittlich lebt, Kultur in Wittlich verbindet, Kultur in Wittlich macht Freude", stellte das Stadtoberhaupt fest und rief die Einwohner auf, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. "Um das Morgen ist mir nicht bange", sagte Rodenkirchen, "wenn wir uns weiter um den guten Geist des Zusammenhalts kümmern. Dann kann die Zukunft kommen. Die Zukunft wartet nicht. Die Zukunft beginnt jetzt."

Wünsche von Wittlicher Bürgern für und an ihre Stadt:



Manfred Günter
, 63, ehemaliger Vorstandssprecher der Raiffeisenbank: "Ich wünsche der Stadt, dass sie es schafft, sich noch mehr als bisher zu profilieren. Als geborener Koblenzer lebe ich sehr gerne hier. Manchmal aber fehlt mir an Wittlich das ganz Besondere, das Außergewöhnliche."



Hildegard Adams
, 75, Geschäftsführerin des Wittlicher Jazzclubs: "Ich würde mir wünschen, dass die Stadt bereit wäre, sich für die Projekte, die sie umsetzen will, den Rat richtig guter und kompetenter Leute zu holen. Ich würde mir wünschen, dass die Stadt hierfür auch bereit wäre, Geld in die Hand zu nehmen. Das wären aus meiner Sicht Investitionen, die sich in der Zukunft bezahlt machen."



Christoph Adams
, 45, Jazzmusiker: "In Wittlich gibt es in der Innenstadt noch etliche Baulücken, die es zu schließen gilt. Ich kann ja das Interesse von Investoren für Großprojekte verstehen, aber das Bild einer Stadt wird wesentlich von seinem Gesicht in der Innenstadt geprägt. Hier würde ich mir wünschen, dass die vorhandenen Löcher mit geschmackvollen Lösungen geschlossen werden. Das hebt wesentlich den Wohnwert der Stadt und die Attraktivität für Besucher."



Franz-Josef Scherl
, 73, pensionierter Lehrer: "Ich persönlich würde mir wünschen, dass die Stadt mehr die wertvolle Arbeit ihrer Musikvereine beachtet, die nicht nur eine wichtige kulturelle, sondern auch eine eminent wichtige pädagogische und soziale Aufgabe erfüllen."



Reinhold Schneck
, 52, Dekanatskantor an St. Markus: "Die Stadt Wittlich ist eine Kommune, die viel für die Kultur in ihrer ganzen Bandbreite tut. In manch anderen Städten würde man sich nach einer solche Unterstützung die Finger lecken. Wünschen würde ich mir, dass sowohl die Kulturschaffenden, ob professionell oder Semiprofessionell, und die Kulturkonsumenten dieses positive Klima im respektvollen Umgang miteinander genießen, wodurch die Kultur hier noch mehr erblühen könnte."

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