Infrastruktur Erste Schritte für bessere Straßen im Heckenland

Dodenburg/Heidweiler · Seit vielen Jahren setzen sich die Ortsbürgermeister dafür ein, dass einige Fahrbahnen erneuert werden. Der Schwerlastverkehr hat die Beläge stark beansprucht. Jetzt scheint sich in einem Teilbereich etwas zu tun. Niersbach geht aber erst einmal leer aus.

schlechte straßen im heckenland
Foto: Christina Bents

Wer es gewohnt ist, lässig hinterm Steuer eines Autos oder Lastwagens zu sitzen, die Musik aus dem Radio zu genießen und nur eine Hand am Lenkrad zu haben, der muss sich, wenn er im Heckenland unterwegs ist, kräftig umstellen. Denn hier gelten an vielen Stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 beziehungsweise sogar nur zehn Stundenkilometern. Aufgrund der Straßenverhältnisse mit Löchern, in die man kleine Bäume pflanzen könnte, Straßenmitten, auf denen die Deckschicht des Asphalts völlig fehlt, und Banketten, die es nicht mehr gibt, hält man diese Geschwindigkeitsbegrenzungen ein — mit beiden Händen am Steuer und leise gedrehter Musik.

Iris Weber, die Ortsbürgermeisterin von Dodenburg, sagt: „Seit etlichen Jahren weisen wir immer wieder darauf hin, dass die Straßen hier zwischen Sehlem und Dodenburg, aber auch zwischen Greverath und Niersbach in einem sehr schlechten Zustand sind. Aber immer gingen andere Straßen vor.“ Weiter erklärt sie: „Im vergangenen Jahr war die Straße sogar gesperrt, und der Verkehr wurde umgeleitet. Bankette sind gar keine mehr da, weil die Lastwagen sie kaputt gefahren haben.“

Ähnlich ist das in Heidweiler: „Wir sehen das sehr positiv, wenn die Straße erneuert wird. Das wurde schon öfter verschoben, aber es ist absolut notwendig“, berichtet  Guido Friedrichs, der  erster Beigeordnete. Ortsbürgermeister Hans-Josef Götten bringt es so auf den Punkt: „Das wird auch mal Zeit.“

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) plant, den Streckenabschnitt aus Richtung Sehlem kommend ab der K 40 weiter in Richtung K 136, Richtung Dodenburg, zu erneuern. An der Kreuzung, die Richtung Heidweiler, Dreis und Dodenburg führt, werden noch rund 350 Meter Richtung Heidweiler ausgebaut. Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2018 beginnen und wahrscheinlich bis Ende des Jahres dauern.

Winfried Schmitt vom LBM erklärt, warum es so lange gedauert hat, bis die Rumpelpiste ausgebaut wird: „Mit der  Maßnahme kann erst 2018 begonnen werden, da das Baurecht erst mit der Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses Ende 2017 vorgelegen hat.“ Und er ergänzt: „Darüber hinaus konnte die Maßnahme wegen der Umleitungssituation nicht zeitgleich mit der L141 Sehlem-Salmrohr ausgebaut werden.“

Dass aus Sicherheitsgründen an mehreren Stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen nötig waren, erklärt der Experte so: „Die Straßenmeisterei hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Strecke unterhalten. Durch den extrem hohen Schwerverkehrsanteil und die weit vorangeschrittenen Schäden waren die Unterhaltungsarbeiten aber von begrenztem Erfolg.“

Die Arbeiten, die jetzt anstehen, sollen länger Bestand haben. Die 1,5 Kilometer lange Strecke, die täglich von 700 Fahrzeugen, davon sind 20 Prozent Schwerlastverkehr, befahren wird, soll um einiges breiter werden.

Bisher weist die Fahrbahn eine Breite zwischen 4,75 und fünf Metern auf. Sie soll  nun sechs Meter breit werden. Zum Vergleich: Eine Landesstraße hat eine Breite von 5,50 Metern und eine Bundesstraße von 6,50 Metern.

Winfried Schmitt erläutert die anstehenden Arbeiten: „Der Straßenbereich wird komplett erneuert, also nicht nur die Decke. Bei den Banketten soll ein spezieller Schotter verarbeitet werden, der sie befahrbar macht, auch wenn sich zwei Lastwagen begegnen.“

Das Stück Richtung Heidweiler, etwa 360 Meter an der L 43, wird ebenfalls erneuert. Bisher gab es dort Grundstücksprobleme, doch die sind ausgeräumt.

Josef Weirich, Ortsbürgermeister von Niersbach, muss weiter auf Arbeiten an der Strecke zwischen Niersbach und dem Ortsteil Greverath warten.

Sie ist ebenfalls in einem sehr schlechten Zustand. „Aber vor 2019 wird das nix. Es braucht eine neue Bewertung, und wir müssen auf der Vorrangliste weit vorne sein, damit die Straße hier erneuert wird“, sagt er.

Die Kosten für die Projekte  an der K 40 und K 136 sollen bei 2,2 Millionen Euro liegen. Dazu kommen 400 000 Euro für das Stück in Richtung Heidweiler. Im Einmündungsbereich ist auch das Land an den Kosten beteiligt. Die Straße wird während der Baumaßnahmen gesperrt. Die Umleitungsstrecken wurden noch nicht festgelegt.

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