Tierfriedhof ist zu teuer

Ein Friedhof zur Beerdigung von Kleintieren ist in Wittlich nicht sinnvoll. So sieht es der Wirtschaftsausschuss der Stadt. Er hat hinter verschlossenen Türen über einen FDP-Antrag für einen Tierfriedhof beraten und schlägt dem Stadtrat vor, ihn abzulehnen.

Wittlich. "Die FDP-Fraktion beantragt die Errichtung eines Friedhofs zur Beerdigung von Kleintieren". Das hat Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Grünfelder im August 2010 dem Bürgermeister geschrieben und seine kommunalpolitische Idee wie folgt begründet: "Immer mehr Menschen haben heute Kleintiere, für die sie im Falle des Ablebens keine Möglichkeit zur Beerdigung haben." Das will der FDP-Vorsitzende ändern.

Dass es seit 2005 einen Tierfriedhof in Trier-Zewen gibt oder sich in der Region private Anbieter für trauernde Menschen um deren tote Tiere kümmern, war dem Antragsteller wohl nicht bekannt (der TV berichtete). Er bat den "Stadtrat, die Schaffung einer Begräbnisstätte in Stadtnähe zu prüfen und umzusetzen".

Eine Entscheidung konnte der Stadtrat allerdings in seiner Septembersitzung nicht fällen. Die Meinungsfindung stand noch aus. Das Thema Tierfriedhof landete alsdann im November im Wirtschaftsausschuss. Was damals beraten wurde, wusste zunächst niemand: Nichtöffentlich machte man sich dort Gedanken über den Umgang mit toten Tieren jenseits des regulären Wegs, der zur Tierkörperbeseitigungsanstalt (TBA) in Rivenich führt und trauernden Haltern oft nicht angemessen für ihre ehemals langjährigen Begleiter erscheint.

Das Fazit der Beratung im Wirtschaftsausschuss, bei der Revierförster Mario Sprünker als Referent in Sachen Tierfriedhof auftrat, steht fest: "Von der Einrichtung eines Friedhofs zur Beerdigung von Kleintieren in der Stadt Wittlich wird abgesehen." So steht es in der Beschlussvorlage zur Stadtratssitzung am Donnerstag, 3. Februar. Dann soll endgültig und öffentlich über den FDP-Antrag entschieden werden.

Die Gründe für die Empfehlung der Ablehnung: "Die Mitglieder des Ausschusses sehen das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht gewahrt". Im Klartext: Die Idee ist zu teuer.

Übrigens gilt in der Stadt Wittlich für den, der ein Grundstück hat: Ein Grab für Hund oder Katze auf dem eigenen Grund und Boden ist mit einer Genehmigung möglich. Diese Möglichkeit und Alternativen sollen "den Bürgern der Stadt nochmals durch die Presse bekanntgemacht werden".

Die öffentliche Stadtratssitzung ist am Donnerstag, 3. Februar, 18 Uhr, in der ehemaligen Synagoge. Weitere Themen sind: der Bebauungsplan "Hof Breit", ein weiterer FDP-Antrag zur Kurfürst-Balduin-Realschule, der Haushaltsplan für das Haus der Jugend und Kinderbetreuung/Kitas in der Stadt Wittlich.

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