Kopfüber ins Aufstiegsgetümmel

Das erste Spiel nach der Winterpause ist gleich ein Kracher: Der 1. FC Kaiserslautern startet am Sonntag (13.30 Uhr) beim Aufstiegsmitkonkurrenten Eintracht Braunschweig ins Pflichtspieljahr 2015. Personell hat sich am Betzenberg manches verändert. Wie ist der FCK für den Aufstiegskampf gerüstet? Eine Analyse.

Die Ausgangssituation: Der FCK liegt in Lauerstellung und hat derzeit 32 Punkte auf dem Konto. "Wir gehen ganz entspannt in die letzte Phase der Meisterschaft und wollen das Maximale an Punkten herausholen", sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic vor dem Spiel am Sonntag beim Tabellennachbarn Braunschweig.
Das Personal: Der Coach der Pfälzer kann auf einen qualitativ gut besetzten Kader von mehr als 20 Spielern zurückgreifen. Bis auf Außenbahnspieler Marcel Gaus, der nach einer Verletzung noch Trainingsrückstand hat, stehen am Sonntag wohl alle Profis zur Verfügung.
Wahrscheinlich ist aber, dass anstelle von Innenverteidiger Dominique Heintz der Ex-Frankfurter Tim Heubach neben Neu-Kapitän Willi Orban auflaufen wird. Heintz hat nach einem Muskelfaserriss das Training zwar wieder aufgenommen, wird aber wohl eher als Alternative mit zum Bundesliga-Absteiger reisen.
Die Neuen: Der sechsfache polnische A-Nationalspieler Matheusz Klich und der erst 20-jährige Flügelflitzer Erik Thommy (für eineinhalb Jahre vom FC Augsburg ausgeliehen) gelten als Spieler für die Zukunft. "Sie können, müssen aber derzeit noch nicht unbedingt eine Verstärkung für uns sein", skizziert Kosta Runjaic. Anders ist die Situation bei Rückkehrer Simon Zoller. 13 Treffer für den FCK in 28 Zweitligapartien der Saison 2013/2014 sprechen eine deutliche Sprache. Zoller soll sich mit großem Elan in den Aufstiegskampf stürzen.
Für vier Millionen Euro Ablöse war er im Sommer zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln gewechselt. Jetzt ist er zumindest bis Saisonende auf Leihbasis wieder da beim FCK. "Er kennt den Verein, die Mannschaft und die Abläufe. Er braucht keine Eingewöhnungszeit", argumentiert FCK-Sportdirektor Markus Schupp. Trainer Runjaic schätzt am Torjäger dessen Grundschnelligkeit und Strafraum-Spürsinn.
Die Überraschung: Erst Marc Torrejon, dann Srdjan Lakic, jetzt Willi Orban: In Braunschweig wird erneut ein neuer Kapitän die FCK-Mannschaft aufs Feld führen. "Ich übernehme gerne Verantwortung und will mit Leistung vorangehen. Entscheidend wird aber das Kollektiv sein", sagt der 22-jährige gebürtige Lauterer. Runjaic hat den kopfballstarken und kompromisslosen Abwehrspieler trotz dessen jugendlichen Alters zum Spielführer beordert. Die Begründung: "Willi ist ein Gesicht, das die Tugenden unserer neuen Jugend-Philosophie trägt. Er ist ein echter Betze-Bub, absolut fokussiert und ein 100-prozentiger Profi mit hoher Akzeptanz in der Mannschaft."
Die TV-Prognose: Die Roten Teufel gehen als das jüngste, aber auch als eines der spielstärksten Teams der Liga in den Rest der Zweitliga-Saison. Das ist Chance, aber auch Risiko zugleich. Sechs U-21-Nationalspieler in den eigenen Reihen wecken Begehrlichkeiten anderer Vereine. Die aktuelle FCK-Mannschaft hat große Perspektiven.
Sollte sie auf absehbare Zeit zusammenbleiben, wird spätestens in der Saison 2015/2016 der Aufstieg das große Ziel sein.
Sollte das Team bei gleichbleibend guten Leistungen sein größtes Manko aus der Hinrunde - die mangelnde Effizienz im Torabschluss - beheben können, könnte es schon in diesem Jahr mit dem Sprung in die erste Liga klappen. Zwischen Rang zwei und sieben ist alles möglich.

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