Handball-Trio jagt Kiel - Löwen patzen

Leipzig (dpa) · In der Handball-Bundesliga sammeln sich die Verfolger zur Jagd auf Dominator THW Kiel. Der SC Magdeburg und die SG Flensburg-Handewitt haben mit Siegen zu den Füchsen Berlin aufgeschlossen und bilden nun ein punktgleiches Trio hinter dem verlustpunktfreien Rekordmeister.

Die Magdeburger gewannen nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit bei Aufsteiger TV Hüttenberg mit 33:22 (15:16). Und in der heimischen Campushalle besiegte Flensburg die HSG Wetzlar mit 36:30 (18:15) und zeigte sich gerüstet für das bevorstehende Nord-Duell beim HSV Hamburg am Dienstag.

Dagegen haben die Rhein-Neckar Löwen einmal mehr ihren sportlichen Wankelmut bewiesen. Gegen das Überraschungsteam MT Melsungen kam der vorjährige Champions-League-Halbfinalist in eigener Halle nur zu einem glücklichen 30:30 (17:15). Börge Lund rettete den Mannheimern mit seinem einzigen Treffer elf Sekunden vor Spielschluss das Remis und den Punkt. Nach einem 21:16 (34.) hatten die Löwen in der 58. Minute mit 28:30 zurückgelegen.

„Am Ende müssen wir froh über das Remis sein. Denn das sah kurz vor Schluss nicht gut aus, als wir mit zwei Toren hinten lagen. Wir sind letztlich mit unserer Leistung nicht zufrieden“, konstatierte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Sein Melsunger Kollege Michael Roth lobte die Aufholjagd seiner Mannschaft. „Ich bin mächtig stolz, dass wir das geschafft haben. Aber wir werden nicht abheben, sondern jetzt alles ganz genau so weitermachen, wie wir es in den letzten Wochen auch getan haben“, erklärte er.

Melsungens Torhüter Mario Kelentric war mit zahlreichen Paraden einer der Garanten für den Punktgewinn - und befand sich damit in bester Gesellschaft. Denn auch seine Kollegen Björgvin Gustavsson beim SC Magdeburg sowie Mattias Andersson und Sören Rasmussen bei der SG Flensburg-Handewitt legten mit starken Leistungen den Grundstein für die Erfolge. Der Isländer Gustavsson kam zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Hüttenberg ins Spiel, parierte 16 Bälle und war neben Rückraumspieler Ales Pajovic, der sieben Tore erzielte, auffälligster Akteur bei den Magdeburgern.

Noch besser war die Quote des Schweden Andersson, der gleich 22 Würfe der Wetzlarer Handballer entschärfte. Und der Däne Rasmussen vereitelte zudem vier Siebenmeter. „Unser Trainer hat nun ein Torwart-Problem“, scherzte Flensburgs Geschäftsführer Holger Kaiser, „ich wüsste nicht, wer beim nächsten Spiel anfangen soll.“ Neben den Torhütern glänzten bei den Norddeutschen Nationalspieler Holger Glandorf mit zehn Treffern sowie Anders Eggert (8/6).

Der TBV Lemgo überraschte mit einem 32:23 (13:13)-Erfolg beim Altmeister VfL Gummersbach. Frisch Auf Göppingen zog im Duell der Tabellennachbarn bei Eintracht Hildesheim mit 26:30 (12:18) den kürzeren.

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