3:2 nach Elfmeterkrimi - für Dortmund!
Schoden · Christoph Anton ist glühender Fan von Borussia Dortmund, Christopher Spang fiebert mit dem FC Bayern München mit. Für den TV haben die beiden Akteure von Eintracht Trier das Champions-League-Finale an einer Spielkonsole simuliert. Wenn es am Samstag in der Realität nur annähernd so spannend wird, können sich die Fans auf einen tollen Abend freuen!
Wembleystadion am Abend. Der Himmel ist bewölkt, der Rasen in einem Topzustand. Borussia Dortmund und Bayern München treten in Bestbesetzung an - der BVB also auch mit Mario Götze, der im richtigen Finale verletzt ausfällt (siehe unten). Überraschend: Nicht nur die Finalpaarung ist eine rein deutsche Angelegenheit - auch der Schiedsrichter kommt aus der Bundesrepublik. Auf dem Bildschirm führt Heiner Schmitti beide Teams aufs Feld der ausverkauften Arena in London …
Dem BVB gehört die Anfangsphase. Zweimal muss Bayern-Torwart Manuel Neuer gegen Robert Lewandowski klären. Strittige Szene in der zehnten Minute: Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels hält Thomas Müller - doch Schmitti pfeift keinen Elfmeter.
Nach 24 Minuten geht Dortmund in Führung. Marco Reus bedient Lewandowski, der flach ins Eck trifft. Riesenjubel in Schwarz-Gelb. Die Bayern kommen nicht recht auf Touren. 30. Minute: Lewandowski scheitert am herausstürmenden Neuer. Doch der Rekordmeister schlägt eiskalt zurück. Im Gegenzug vollendet Mario Mandzukic einen Konter zum 1:1-Ausgleich (31.).
Halbzeit. Es ist eine Partie auf Augenhöhe, Bayern hat nur ein wenig mehr Ballbesitz als der BVB (52:48 Prozent). "Wenn\'s am Samstag auch so ist - und nicht 70:30 - bin ich zufrieden", sagt Anton. Schon bald nach der Pause müssen die Bayern wechseln. Müller geht verletzt raus, für ihn kommt Xherdan Shaqiri. In einem Aufwasch ersetzt Mario Gomez Mandzukic (53.)
Zwei Minuten später: Ein typischer Robben. Von der Seite zieht der Niederländer nach innen, sein Schuss klatscht an die Latte! Die Partie entwickelt sich zu einem offenen Schlagabtausch. 60. Minute: Lewandowski trifft nach Vorlage von Götze den Pfosten. 73. Minute: Franck Ribéry verzieht knapp.
Verlängerung. Götze geht nach 97 Minuten völlig platt vom Feld, für ihn kommt Kevin Großkreutz. Nach 100 Minuten hat Lewandowski die Entscheidung auf dem Fuß - doch er vergibt einen von Javi Martinez verschuldeten Handelfmeter kläglich. Sein Schüsschen kullert am Tor vorbei.
Die Szene ist ein Vorgeschmack auf das nötig werdende Elfmeterschießen. Es wird ein Festival der vergebenen Chancen! Beim BVB trifft anfangs nur Lewandowski, bei den Münchnern nur David Alaba. Reus, Hummels, Gündogan, Blaszczykowski und Sahin vergeben bei den Westfalen amateurhaft, bei den Bayern stellen sich Robben, Schweinsteiger, Ribéry, Gomez und Lahm mit "Rückgaben" zum Torwart nicht besser an. Gefeierter Held wird letztlich Marcel Schmelzer. Er überwindet Neuer zum 3:2 - danach scheitert Shaqiri. Dortmund ist Champions-League-Sieger!
"Solch einen glücklichen Sieg würde ich in der Realität natürlich sofort unterschreiben", jubelt Anton. Spang, der das Resultat mit hängendem Kopf quittiert, sieht einen Grund für die Niederlage im frühen Ausscheiden von Thomas Müller: "Das sollte am Samstag in der Wirklichkeit nicht passieren." Extra
Szenen aus der Videospiel-Simulation: Mario Mandzukic erzielt für Bayern München den 1:1-Ausgleich (oben). Nach 120 Minuten steht es in der ausgeglichenen Partie immer noch Remis (Mitte). Entscheiden muss ein Elfmeterschießen, aus dem Borussia Dortmund als jubelnder Sieger hervorgeht (unten). TV-Fotos (3): Mirko Blahak
Christoph Anton (21 Jahre): Seit 15 Jahren Fan von Borussia Dortmund
Aktuelle Lieblingsspieler: Mario Götze, Robert Lewandowski
Vertraut mit Fußball-Videospielen seit 14 Jahren
Können an der Konsole: 6 bis 7 (auf einer Skala von 0 bis 10).
Christopher Spang (20 Jahre): Seit 16 Jahren Fan des FC Bayern München
Aktueller Lieblingsspieler: Bastian Schweinsteiger
Vertraut mit Fußball-Videospielen seit elf Jahren
Können an der Konsole: 7 bis 8 (auf einer Skala von 0 bis 10).
