"Die Beine laufen immer noch weiter"

Ormont/Daun/Gillenfeld · Als Trainer achtet Axel Singhof penibel darauf, dass sich seine Schützlinge gut auf die Herausforderungen vorbereiten. Bei seinem eigenen Halbmarathon-Debüt nahm es der 42-Jährige dagegen nicht so genau. Trotzdem: Am 27. August will er sich erneut auf die 21,1-Kilometer-Strecke wagen.

 Siegerpose für die Kamera: Nach etwa der Hälfte der 21,1 Kilometer langen Strecke am Schalkenmehrener Maar kann Axel Singhof bei seiner Halbmarathon-Premiere 2010 noch lächeln. TV-Foto: Holger Teusch

Siegerpose für die Kamera: Nach etwa der Hälfte der 21,1 Kilometer langen Strecke am Schalkenmehrener Maar kann Axel Singhof bei seiner Halbmarathon-Premiere 2010 noch lächeln. TV-Foto: Holger Teusch

Ormont/Daun/Gillenfeld. Axel Singhof ist 42, war lange Ausdauersporttrainer und als ehemaliger Raucher selbst bisher kaum sportlich aktiv. Als er kürzlich bei der Pressekonferenz zum 14. Maare-Mosel-Lauf (27. August zwischen Daun, Schalkenmehren und Gillenfeld) von seinem eigenen Halbmarathon-Debüt im vergangenen Jahr berichtete, hatte Singhof die Lacher auf seiner Seite.
Premiere ohne viel Vorbereitung


Irgendwann zu Beginn des vergangenen Jahres hatte er verkündet, er laufe die 21,1 Kilometer von Daun nach Gillenfeld. Dass diese Ankündigung etwas voreilig war, stellte sich erst mit der Zeit heraus. "Mit der Vorbereitung haperte es", erzählt Singhof.
Als Trainer (bis vergangenes Jahr der Leichtathleten und Triathleten des FC Ormont, jetzt beim VfL Jünkerath) achte er immer darauf, dass seine Schützlinge die Programme auch durchzogen. Bei sich selbst war er weniger konsequent - und hatte dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen: "Ich dachte, es geht über den Radweg. Das kann nicht so schlimm werden. Aber die haben Abzweigungen eingebaut." Die Abstecher vom Maare-Mosel-Radweg zum Schalkenmehrener Maar und am Naturschutzgebiet Mürmes vorbei mit einigen unvermeidlichen Steigungen hatte er nicht eingeplant.
Doch Singhof nimmt es mit Humor und Selbstironie: "Ich habe mir die Natur beguckt und gegen mich selbst gekämpft", sagt er. Diejenigen, die ihn überholten, hätten ihre Hausaufgaben eben besser gemacht. Und beim 15-Kilometer-Schild war der Mann in ihm auch nicht so eitel. Sein hehres Ziel, eine Zeit unter einer Stunde und 50 Minuten zu laufen, warf er kurzerhand über den Haufen. Gut eine Viertelstunde länger (2:05:47 Stunden) war Singhof unterwegs. "Im Ziel dachte ich, die Beine sind immer noch am Laufen", sagt er.
Trotz Kampf und brennenden Muskeln möchte er keinen Meter missen. "Das was man erlebt hat - und dann ist es egal, ob man sieben, zehn oder 21 Kilometer gelaufen ist - das ist tief in einem drin. Das wird man nie vergessen", sagt der Familienvater. Am 27. August will er beim Maare-Mosel-Lauf wieder Halbmarathon laufen. Vielleicht ein bisschen besser vorbereitet. Auf jeden Fall aber gut gelaunt und gespannt auf das Lauferlebnis.

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