Post-Sportverein: Keine Schulden, aber Sorgen

Trier · Jahrelang hat der Post-Sportverein Trier (PST) eisern gespart, um eine halbe Million Euro Verbindlichkeiten abzubauen. Die Gefahr, wieder in die Schuldenfalle zu tappen, ist aber nicht gebannt. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung klar.

 Ehrung von langjährigen, verdienten Mitgliedern und Unterstützern bei der Jahreshauptversammlung des Post-Sportvereins. TV-Foto: Holger Teusch

Ehrung von langjährigen, verdienten Mitgliedern und Unterstützern bei der Jahreshauptversammlung des Post-Sportvereins. TV-Foto: Holger Teusch

Trier. Wenn jemand 60 Jahre in einem Verein ist, dann kann er etwas erzählen. Er erinnere sich an Zeiten, in denen Musiker angestellt wurden, um bei der Jahreshauptversammlung für Unterhaltung zu sorgen, erzählte Helmut Deininger bei der PST-Delegiertenversammlung, als er als eine von 42 Personen für sein Engagement geehrt wurde.
Eine Musikkapelle spielte am vergangenen Freitag in der Arena Trier nicht, als der PST zur für den Verein wichtigsten Versammlung des Jahres zusammenkam. Diesmal nicht dabei: Berthold Welter. Der erkrankte Vereinspräsident wurde durch Finanzreferent Thomas Lorenz vertreten.
Die Entwicklung der Mitglieder 2011: positiv. Entgegen dem Trend stieg die Zahl um 73 auf 3300, berichtete Geschäftsführerin Hiltrud Schilz. Triers größter Sportverein ist damit die Nummer sieben in Rheinland-Pfalz. Die finanzielle Bilanz: "Stinklangweilig", sagte Lorenz. "Es ist nichts Außergewöhnliches passiert", so der Finanzreferent. Bei einem Volumen von 1,5 Millionen Euro weißt der PST zwar einen bilanziellen Verlust von 19 100 Euro aus. "Das bedeutet aber nicht, dass uns das Geld fehlt", stellte Lorenz klar. Die Zahl sei durch die Abschreibungen auf die vielen Gebäude des Vereins entstanden. Seit 2010 ist der Verein schuldenfrei. Und anders als in früheren Zeiten, als noch viele Zuschüsse sprudelten, "leben wir nun aus eigener Kraft", so Lorenz.
Sorgenfrei ist das PST-Präsidium aber nicht. In diesem Winter wurde ein Riss im Parkdeck über dem vereinseigenen Fitnessraum entdeckt. Voraussichtliche Kosten: 60 000 Euro. Der Betrag, der bei der anstehenden Generalsanierung der auch von Schulen genutzten, 40 Jahre alten Toni-Chorus-Halle investiert werden muss, werde mittlerweile auf eine Million Euro veranschlagt.
"Auf normalen Weg der Finanzierung würden 350 000 Euro bei uns hängenbleiben", erklärte Lorenz. Der PST hätte mit einem Schlag wieder so viele Schulden, wie vor zehn Jahren. Triers für den Sport zuständige Bürgermeisterin Angelika Birk sicherte aber ihre Unterstützung zu bei der Suche nach einer, so Birk, "Finanzierung abseits ausgetretener Pfade."

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