Mit Bischof Ackermann zu Orten der Wallfahrt unterwegs

Trier. · Was macht der Bischof von Trier wenn er während der Wallfahrt ein wenig „Freizeit“ hat? Richtig. Er geht zur Wallfahrt, mal erleben, wie die Stimmung ist und sehen was an den vielen Veranstaltungsorten in ganz Trier so passiert. Am Donnerstag war es wieder soweit.

 Bischof Stephan Ackermann macht regelmäßig einen Rundgang durch Trier, um Pilger zu treffen.

Bischof Stephan Ackermann macht regelmäßig einen Rundgang durch Trier, um Pilger zu treffen.

Foto: Bistum Trier

Bischof Stephan Ackermann machte sich für drei Stunden am Nachmittag auf den Weg durch Trier zu den Mitarbeitern der Wallfahrt und deren Anliegen und Beiträgen. Nicht ganz leicht, den Zeitplan einzuhalten, schon auf dem Weg zur Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) in der Weberbach wird Bischof Ackermann immer wieder von Pilgern gegrüßt, angehalten und in kleine Gespräche eingeladen.

Bei der KSJ geht es dann sehr ruhig und still zu. In der Weberbach 72 hat die KSJ das Kleid einer Überlebenden des KZ Ravensbrück ausgestellt. "Am Boden" ist die Aktion überschrieben, die Yannick Zengler, Sandra Fait und Estelle Schönhofen ihrem Bischof vorstellen. Wie der gerettete Leibrock Jesu spreche das Kleid von Zofia Klinke zu den Menschen. Es erinnere nicht nur an die Person, die Demütigung, Angst und Gewalt erfahren habe, sondern auch an die damaligen Verhältnisse und das Unrecht. Mitglieder der KSJ erklären allen Besuchern ihrer Ausstellung die Zusammenhänge und laden ein, zu einem stillen Verweilen in einem gesonderten Raum in dem das Kleid auf dem Boden ausgebreitet liegt. Zusätzlich gibt es eine Serie von Veranstaltungen zum Thema. Auch Bischof Ackermann bleibt eine Weile still neben dem Kleid, erkundigt sich nach dem Schicksal der KZ-Überlebenden. Als eine sehr gelungene Aktion zur Heilig-Rock-Wallfahrt, lobt er die Aktivitäten der jungen Leute.

Aus der Stille geht's für Bischof Ackermann weiter, immer wieder Grüße erwidernd, quer durch die Innenstadt zur Pilgeroase auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses. Freudige Überraschung bei den Helferinnen und Helfern beim unerwarteten Eintreffen des Bischofs. Rosemarie Rohmer-Strecker, Schwester Ursula Surges und Robert Sarac erklären die Arbeit der Pilgeroase, die von der Wallfahrt und den Barmherzigen Brüdern gemeinsam betrieben wird. Hier können sich ankommende Pilger ausruhen, wenn nötig auch verarzten lassen und sie können hier auch übernachten. Über 3000 Pilger-Urkunden hat man schon ausgestellt, an diesem Nachmittag auch für Bischof Ackermann. Nach einer - dem Ort angemessenen - kleinen Pause mit einem Schluck Wasser geht's dann schon wieder weiter. Der Bischof will rechtzeitig zum täglichen Abschlussgebet in der Welschnonnenkirche sein.

Die Welschnonnenkirche ist der "Frauenort" der Wallfahrt, ein Treffpunkt mit Programm, angeboten von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und den Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Auch hier freudige Überraschung über den Bischofsbesuch. Ingrid Müller und Irene Horras von der kfd stellen den Frauenort kurz vor. Um 17 Uhr beginnt der tägliche "Reisesegen" mit dem die Besucherinnen und Besucher auf ihren Heimweg entlassen werden. Diesmal ist Bischof Ackermann in der Bank, den meditativen Wortgottesdienst hält Annette Münster-Weber, Krankenhaus-Oberin in Lebach, Wadern-Losheim und Hermeskeil. Und dann geht's schon wieder Richtung Bischofshof. "Schönen Feierabend", grüßt ein Passant. Bischof Ackermann lacht.

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