Wider den Kapitalismus

TRIER. (red) Friedrich Dürrenmatts "Frank der Fünfte", eine Parodie auf das Bankenwesen, hat am Samstag, 4. Juni, 20 Uhr, Premiere in der Tufa. Das Max-Tuch-Theater lädt ein.

Angesichts der hochemotional geführten Kapitalismus-Debatte will das Max-Tuch-Theater mit Friedrich Dürrenmatts "Frank der Fünfte" den Nerv der Zeit treffen. Jedenfalls ist der Weltpessimist Dürrenmatt mit seiner Satire auf die skrupellose Macht des Geldes auf der Höhe der Zeit, obgleich die Erstfassung von 1959 stammt. Bankdirektor "Frank V." inszeniert seinen plötzlichen Tod, um die Bank liquidieren zu können und das aggressiv erworbene Geld in Sicherheit zu bringen. Korrupte Schalterbeamte und ein hinterhältiger Personalchef sowie eine Edel-Prostituierte, die mit intimen Beziehungen die Geschäfte aufrecht erhält, stehen als helfende Geister zur Seite. Doch alles kommt anders als gedacht, als ein Erpresser den betrügerischen Bankrott verhindern will. Ein bisschen veraltetet im Zeitalter der Globalisierung, und doch wahr. In der Inszenierung von Birgit Hoffmann agieren keine Charaktere, aber auch keine Maschinen, die um ihre Verantwortung nicht wüssten - zwischen beiden Extremen versucht die Produktion den Spagat zwischen grotesker Verzerrung und ernsthafter Aussage in bitterer Satire. Die "Oper einer Privatbank" wird von musikalischen Kabinettstückchen der Satire begleitet, eingespielt vom Trierer Musikpädagogen Bernhard Nink und seinen Söhnen (Rhythm-A-Nink). Premiere am 4. Juni im kleinen Saal der Tufa. Weitere Aufführungen am 10./15./19./22./26. und 29. Juni sowie am 2. Juli jeweils um 20 Uhr. Vorverkauf bei Jacobi, Gegenlicht und shock-ticket.

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