"Der Baum kann doch noch spielen!"

TRIER. Beim letzten Heimspiel der Trierer Basketballer trafen wir den Co-Trainer Frank Baum. Er erzählte über seine frühere Karriere als Basketballspieler, wie er zur TBB kam und von seiner jetzigen Tätigkeit als Co-Trainer.

Warum haben Sie sich nach Ihrer Karriere als Basketballspieler dazu entschieden, Trainer zu werden?Baum: Weil ich mich schon am Ende meiner Laufbahn, sehr viel mit Kinder beschäftigt habe und es mir sehr, sehr viel Spaß gemacht hat, Kinder weiter zu entwickeln im Basketball, Und dann habe ich Blut geleckt und habe gedacht, das ist das Richtige für mich, Trainer, und ich möchte das schon gern fortführen und eine Karriere daraus machen. Wie sind Sie zur TBB gekommen?Baum: Das war eine ganz schnelle Sache. 1994 war ich von Oberelchingen nach Trier gewechselt und fand es hier sehr schön und dachte mir, bleibe mal acht Jahre. Diese Saison sind viele Spieler neu dazugekommen, aber auch einige von ihnen nach kurzer Zeit wieder gegangen. Wie kam es dazu?Baum: Das hatte verschiedene Gründe. Manche Spieler waren physisch nicht in der Lage, manche Spieler haben nicht in das Gefüge reingepasst und natürlich zwang uns diese Verletzungsmisere dazu, neue Spieler zu kaufen, und die Spieler, die dann nicht mehr gespielt haben, kamen nicht mehr zum Zug. Welches Gefühl hatten Sie beim letzten Heimspiel, als Sie das Trikot wieder anhatten?Baum: Ich habe das ganz locker gesehen. Ich glaube, die Zuschauer waren aufgeregter als ich. Und ich denke, ich hatte die Woche davor mittrainiert und war im Grunde genommen für alles gewappnet. Wäre ich reingekommen, wäre es passiert und es wäre eine schöne Sache gewesen. Was gefällt Ihnen besonders gut bei der TBB?Baum: Alles. Schon die Jahre zuvor, die familiäre Atmosphäre, das kennt jeder, nur wird durch die neue Halle alles sehr viel professioneller und daran müssen sich die Zuschauer auch gewöhnen, dass alles sehr viel professioneller abläuft. Das Arbeiten mit Trainer Joe Whelton in erster Linie macht enormen Spaß, man lernt sehr viel dazu. Ich kann meinen Input geben, was das konditionelle Training angeht. Das Management, die neuen Leute um die TBB, also das ganze Umfeld und selbstverständlich natürlich auch immer wieder die Fans. Was halten Sie von der neuen Halle?Baum: Die neue Halle ist mit das Schönste, was es in Trier gibt, also für den Basketballbetrieb. Und wenn sie voll ist, ist es natürlich ein Riesenheimvorteil und es macht immensen Spaß, hier in dieser Halle zu spielen. Gibt es ein Spiel, an das Sie sich besonders gut erinnern können oder in dem etwas Besonderes und Außergewöhnliches passiert ist?Baum: Jedes Spiel hat auf seine Art und Weise immer etwas Spezielles um jetzt auf die Schnelle eins herauszuholen, ist schwer. Mein Abschiedsspiel gegen Oldenburg war sehr schön, weil ich da noch einmal sehen konnte: He, warte mal, der Baum kann doch noch ein bisschen Basketball spielen und macht 24 Punkte. Das war ein schöner Abschluss. Ansonsten waren alle Spiele im Grunde genommen eine schöne Sache für mich. Wie stellen Sie sich die nächste Saison vor und was sind Ihre Ziele?Baum: Wir hoffen, dass wir weniger mit Verletzungspech zu tun haben und versuchen neue Spieler zu rekrutieren. Wir haben ja schon einige Spieler verpflichtet. Ich glaube, das ist für die Fans sehr, sehr wichtig, dass man sieht, wir haben noch ein paar Identifikationspersonen. Und das liegt auch in unserem Interesse, dass die Spieler, die jetzt hier hinkommen, für längere Zeit verpflichtet werden und wir natürlich dann für die nächsten zwei, drei Jahre noch ein besseres Arbeiten haben. Warum ist BJ McKie zurück in die USA gegangen?Baum: Das hatte verschiedene Gründe, die jetzt für dieses Interview nicht sehr geeignet sind. Und BJ hatte halt das Pech, dass er mit seinem Bandscheibenvorfall sehr, sehr weit zurückgeworfen wurde und wir keine Zeit hatten, ihn so zu integrieren, dass er auch konditionell auf diesem Level ist. Ziehen Sie es in Erwägung, auch einmal einen luxemburgischen Spieler zu verpflichten, da Sie auch luxemburgische Sponsoren haben?Baum: Selbstverständlich liegt das in unserem Interesse und wir sind auch vor Ort und schauen uns relativ viele Spiele an, wo wir sehen, hier könnte eventuell einer hochgezogen werden. Aber es ist momentan kein luxemburgischer Spieler auf dem Markt, von dem man sagen kann, er würde sich diesem Niveau anpassen können. Da muss man früher anfangen, um die luxemburgischen Spieler hier hin zu holen und es ist natürlich so, dass es ein ganz anderes professionelles Arbeiten ist. Wen halten Sie für den besten Spieler, der bisher beim TBB oder dem früheren TVG gespielt hat?Baum: Das ist eine Frage, die kann man nicht beantworten. Jeder Spieler beim TBB hat seine Stärken und Schwächen gehabt. Für die Zuschauer ist es natürlich Carl Brown, aber das liegt natürlich auch daran, dass Carl Brown hier fast zehn Jahre gespielt hat. Bernard Thompson, Keith Gray, das sind alles Spieler, die man nicht vergessen möchte. Dann muss man vielleicht auch sagen, BJ wird man nicht in Trier vergessen und Brian Brown. Es gibt wenige Spieler, die Fans nicht mehr aufzählen können, und da denke ich mal, soll sich jeder seine Meinung bilden. S Mit Frank Baum sprachen Anna Rausch, Magdalena Riegel und Constanze Hermann, Klasse 8b, Angela-Merici-Gymnasium Trier

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