Trier Meine Hilfe zählt: Trinkwasser, Honig und eine neue Küche

Trier · „Meine Hilfe zählt“ unterstützt ein Projekt gegen Trockenheit in Kenia und auch bei weiteren Aktionen geht es voran.

 Bald hat die bisherige Küche im Mergener Hof ausgedient, die nue kann jetzt bestellt werden.

Bald hat die bisherige Küche im Mergener Hof ausgedient, die nue kann jetzt bestellt werden.

Foto: Martin Recktenwald

Während hierzulande noch über einen zu heißen Sommer diskutiert wird, der scheinbar nicht enden möchte, ist andernorts der Klimawandel bereits eine ernste Bedrohung für die Lebensgrundlagen. So ist es an einer Grundschule in Kenia. Seit Jahren nimmt die Trockenheit in der Gegend um die „Mulenyu Primary School“ in Kilili ständig zu.

Die Brunnen sind bereits versiegt, vor einigen Jahren errichtete Wassertanks reichen nicht mehr aus. Aus zehn Kilometern Entfernung müssen die 410 Schüler jeden Morgen das Wasser selbst mit 20-Liter-Gefäßen zu Fuß zur Schule transportieren. Dürre und Nahrungsmittelknappheit prägen den Alltag der Kinder und ihrer Familien.

Dagegen möchte der Trierer Verein „Bildung fördert Entwicklung“ etwas unternehmen und hat deshalb ein neues Projekt bei „Meine Hilfe zählt“ ins Leben gerufen. Im Projektnamen wird die Frage gestellt: „Wie kann eine Schule bei extremer Wasserknappheit überleben?“.

Eine der möglichen Antworten liegt aus Sicht des Vereins in der Fortbildung von Fachkräften, die bereits vor Ort in Kenia aktiv sind. So haben Amos Maranage und Elias Muhatia – beide studieren Umweltwissenschaften an der Kenyatta-Universität in Nairobi – zusammen mit weiteren Engagierten die „Aqua and Agriculture Initiative“ gegründet.

Die beiden Kenianer werden von Mai bis Juli 2019 ein Praktikum machen – Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe hat ihnen dies bereits persönlich zugesagt. Im Umweltamt der Stadt und bei der Lokalen Agenda 21 sollen sie die Gelegenheit erhalten, weitere fachliche Kenntnisse für die Arbeit in Trockengebieten zu erwerben. Außerdem ist bereits ein konkretes Projekt für die Mulenyu Primary School in der Planung: Eine Solarpumpe soll errichtet werden und bei der Wassergewinnung helfen. Die Pumpe wird umgerechnet voraussichtlich 7600 Euro kosten. Für die Durchführung des Projekts sind außerdem Flüge von Fachkräften in das Trockengebiet notwendig – hier plant der Verein mit Kosten von 2400 Euro. Deswegen hofft man auf Unterstützung durch Spenden: Projektnummer ist die 65499.

Als Erfolg werten „Konga – Freundeskreis Tshuapa“ und die kongolesische Waldbauern-Selbsthilfeinitiative Fadecom das Projekt zur Einführung bäuerlicher Familienimkerei im Regenwald. „Der Regenwald, die grüne Weltlunge, wird geschützt dank der Ablösung der traditionellen Baumfäll-Honiggewinnung durch Familienimkerei“, heißt es bei Konga. Das Leuchtturmprojekt ermögliche der extrem armen Bevölkerung ein auskömmlicheres Leben durch regelmäßiges Einkommen aus nachhaltiger Waldwirtschaft.Aktuell laufe die dritte Phase des Projekts: die Stabilisierung. Spenden von „Meine Hilfe zählt“ würden zum Bau eines Honighauses verwendet. Damit soll für die Zukunft eine hygienische und von Regenwald-Insekten ungestörte Verarbeitung des Honigs ermöglicht werden. Die Notwendigkeit eines solchen Baus war aus Erfahrungen der ersten Honigernte Anfang dieses Jahres erwachsen. Insgesamt sind bisher 8300 Euro durch TV-Leser gespendet worden. Wer das Projekt weiterhin fördern möchte, kann dies unter der Nummer 51888 tun.

Voran geht es auch im Trierer Jugend- und Kulturzentrum Mergener Hof. Rund 1426 Euro sind für die neue Küche gespendet worden. Für seinen betreuten Mittagstisch benötigt das Zentrum eine neue Kocheinrichtung. Zwischen 40 und 45 Kinder nutzen an Schultagen das Angebot zum gemeinsamen Mittagessen mit anschließender Nachmittagsbetreuung. Die bisherige Küche ist dieser Größenordnung nicht mehr gewachsen und verzeichnet bereits einige Geräte-Ausfälle.

 Die erste Honigernte im April war ein voller Erfolg.

Die erste Honigernte im April war ein voller Erfolg.

Foto: konga- Freundeskreis Tshuapa

Mit den jetzt eingegangenen Spenden ist die Ziellinie von 26 000 Euro zwar noch nicht erreicht, aber im Mergener Hof hat man noch zusätzliche Förderquellen und Vorfinanzierungsmodelle anzapfen können. Somit ist die Anschaffung der neuen Küche nun bereits möglich. „Wir können nun endlich loslegen und freuen uns, bald frisches Essen in der neuen Küche zu zaubern“, teilt das Team vom Mergener Hof mit. Wer bei der abschließenden Finanzierung mithelfen möchte, kann weiterhin unter der Projektnummer 58895 spenden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort