Auf dem Hof leben

6.30 Uhr: Der Wecker klingelt. "Ja, manchmal ist das frühe Aufstehen schon anstrengend", gibt Matthias Daun aus Hörscheid (Landkreis Vulkaneifel) zu. Der 23-Jährige wird Landwirt. Er studiert zurzeit an der Universität Bonn Agrarwissenschaften.

Er plant, nächsten Sommer sein Studium abzuschließen.

7.30 Uhr: Melken der Kühe. Auf dem Hof seiner Eltern in Hörscheid hat er das Arbeiten in einem Milchviehbetrieb von Kindesbeinen an miterlebt. "Wir haben zurzeit 160 Kühe und bewirtschaften 140 Hektar", erklärt Matthias. Am Wochenende und in den Semesterferien arbeitet er auf dem Hof, den er später einmal übernehmen möchte. "Landwirtschaft interessiert mich sehr", begründet er seine Berufswahl. Er habe immer mit Tieren arbeiten wollen. Deswegen überlegte er auch, Tiermedizin zu studieren. Am Ende entschied er sich dann aber doch für die Agrarwissenschaften.

9 Uhr: Frühstück. Was er an dem Beruf des Landwirts schätzt, ist unter anderem das Leben auf dem Hof. "Ich brauche nur wenige Meter, um zu meiner Arbeit zu kommen", erzählt er und lacht. Stundenlanges Pendeln wäre nichts für ihn. Sein drei Jahre jüngerer Bruder möchte nach seinem Abitur Betriebwirtschaftslehre studieren. Auch das werde immer wichtiger in der Landwirtschaft, ist sich Matthias sicher.



9.30 Uhr: Arbeiten auf dem Hof.
Abgesehen von den Melkzeiten sei die Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb sehr flexibel, sagt Matthias: "Die Arbeit auf den Feldern und Wiesen ist ja auch sehr wetterabhängig." Deswegen fallen im Sommer andere Arbeiten an als im Winter. Matthias mag auch die technisch anspruchsvollen Arbeiten. Einen besonderen Vorteil sieht er darin, dass er draußen arbeiten kann. "Ich bin in der Natur und genieße den Ausblick über die Felder."

13 Uhr: Mittagessen. "Das Schöne an einem Familienbetrieb ist, dass man selbstständig ist." Wenn er später den Hof übernehmen sollte, ist Matthias sein eigener Herr. "Da kann man auch mal montags einkaufen fahren, wenn man am Wochenende gearbeitet hat", erzählt er.

Nachmittags: Arbeiten auf dem Hof. In seinem Studium hat Matthias gemerkt, dass auch immer mehr junge Menschen Landwirt werden, die nicht auf einem Hof aufgewachsen sind. "Die Jobaussichten sind sehr gut", beurteilt er die aktuelle Lage. "Es fehlt an qualifizierten Leuten, der Bedarf ist da." Außerdem sei der Bereich Agrarwissenschaften so weit gestreut, dass jeder eine Nische finden könnte, die zu ihm passt.

17 Uhr: Kaffeetrinken. Nebenbei engagiert sich der 23-Jährige noch in der Landjugend - sowohl im Landkreis Vulkaneifel als auch auf Landesebene. Dort leitet er den Arbeitskreis "Agrarpolitik".

sPURWECHSEL - THEMA DER WOCHE

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