FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Das Fußballmärchen weiter schreiben

ZELL/MOSEL. (L.S.) Die SG Zell/Bullay ist auf dem besten Weg, einen Vereinsrekord aufzustellen. Nach 18 Spieltagen rangiert die Elf von Trainer Bobby Müller auf dem Spitzenplatz der Bezirksliga.

Geht es nach Erfolgscoach Bobby Müller, dann würden die Moselkicker aus Zell und Bullay das Fußball-Märchen, was da Aufstieg in die höchste Verbandsklasse hieße, in der ersten Juniwoche des Jahres 2005 vollenden. Dann wäre der B-Ligist vergangener Tage aus der Lethargie erwacht und hätte eine schier unmöglich erscheinende Entwicklung im Eiltempo zum Höhepunkt gebracht. Mit nur drei Niederlagen, und der besten Defensive der Liga können die Moselaner mit einigem Respekt auf die jüngste Vergangenheit schauen. Drei Zähler beträgt der keineswegs komfortable Vorsprung auf die große Konkurrenz aus Mehring und Schweich. Müller: "Natürlich hat vor der Saison keiner damit gerechnet, dass wir mit unserem relativ kleinen Kader da oben stehen würden. Gute Fußballer hatten wir immer, aber eine homogene Mannschaft haben wir erst seit diesem Jahr." Die Abgänge von Daniel Feiden (nach Salmrohr) und Dominik Konrath (Beuren) wurden nahtlos verkraftet. Spieler wie Ralf Görgen, der mit seiner Erfahrung Vorbild für alle Spieler ist, oder Pascal Orth, der eine Stunde zum Training unterwegs ist, machen das Team derzeit aus. Dazu kommen junge Leute wie Martin Mittler und Manuel Bausen, die dem Spiel der Zeller einen einprägsamen Stempel gaben. Offensivspieler wie Elmar Wirtz und Sascha Wetzlar sind unverzichtbar geworden. Die mannschaftliche Geschlossenheit sowie eine Verbesserung im Abwehrbereich waren entscheidend für den Aufwärtstrend. Ein weiterer Garant ist der Trainer selbst. Müller kennt in seinem dritten Trainerjahr in Zell die Struktur des Vereins bestens, weiß einen solide arbeitenden Vorstand und ein treues Publikum hinter sich, die es ihm ermöglichen, in Ruhe eine Mannschaft aufzubauen. Einziges Manko ist der relativ dünne Kader, der kaum Alternativen bei langwierigen Verletzungen oder Sperren offenbart. Deshalb gab es im Winter Verstärkung: Vom B-Ligisten Landkern kam Dragan Blasevic, und aus Blankenrath kehrt Dennis Jablonski nach Zell zurück. Befragt nach den Knackpunkten der Saison führt Müller das Spiel in Weinsheim an. "Da waren wir nach dem Rückstand haushoch überlegen und haben noch 3:1 gewonnen." Am oberen Limit spielte die Elf auch in den Heimspielen gegen Auw, Schweich und Salmrohr. Die Beständigkeit ist also, was die Zeller so stark macht. "Plötzlich standen wir oben und wurden immer sicherer", erklärt der Coach, der derzeit fünf mal pro Woche trainieren lässt. "Ich kann keinen gebrauchen, der gerade jetzt nicht mit zieht. Wenn wir in die Rheinlandliga wollen, dann geht das nur über eine überdurchschnittliche Vorbereitung." Nach wie vor geben die Moselaner ihre Zielstellung mit "oben mitspielen" an, verhehlen aber nicht, dass auch der ganz große Wurf möglich ist. Das bewiesen sie zum Beispiel im Testspiel gegen den Verbandsligisten TuS Argenthal, als der Bezirksliga-Tabellenführer den Platz als 4:1-Sieger verließ. Mitte Februar wird es mit dem Spiel gegen die SG Walsdorf und dem folgenden Heimspiel gegen Sirzenich wieder ernst.

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