Traum im Land von "Herr der Ringe"

Sport als Freizeitbeschäftigung steht in Neuseeland ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Bis zu 840 Teilnehmer zählt das Rennen "Coast to Coast" über 243 Kilometer.

 Daumen hoch: Nach 243 Kilometer quer über die neuseeländische Südinsel freute sich Marc Pschebizin aus Wittlich über den zwölften Platz beim Rennen „Coast to Coast“. Foto: privat

Daumen hoch: Nach 243 Kilometer quer über die neuseeländische Südinsel freute sich Marc Pschebizin aus Wittlich über den zwölften Platz beim Rennen „Coast to Coast“. Foto: privat

Christchurch. (teu) "Landschaftlich war das ein Traum", sagt Marc Pschebizin. Der 34-Jährige hat als Extremsportler schon einiges erlebt, war mit seinem Team "Natventure" WM-Vierter und unter anderem schon in Argentinien, Kanada und Kirgisien unterwegs. Doch beim Rennen "Coast to Coast" auf der neuseeländischen Südinsel sah der Wittlicher atemberaubende Landschaften, die er sich schon vorab hätte ansehen können: Die Verfilmung von "Herr der Ringe" spielt in den Neuseeländischen Alpen.Man muss - im positiven Sinne natürlich - verrückt sein, um morgens um sechs Uhr am Kumara Beach mit der Tasmanischen See im Rücken auf den Startschuss zu warten, um drei Kilometer zu den bereitstehenden Rennrädern zu laufen. Als "Sprint" bezeichnet Pschebizin die Auftaktdisziplin. Auf dem Fahrrad fand sich der Diplom-Sportlehrer in einer siebenköpfigen Spitzengruppe mit Vorjahressieger Gordon Walker (11:24 Stunden) und dem späteren Sieger Richard Ussher (11:04 Stunden) wieder und schlüpfte nach 55 Kilometern als Führender in die Laufschuhe. "Crosslauf ist nichts dagegen", sagt Pschebizin über die Strecke, bei der mehrmals Wasserläufe durchquert werden mussten. "Manche sind geschwommen", erzählt er.Auch Felsen stoppen Pschebizin nicht

Trotz des fußgelenksverachtendenen 33 Kilometer langen Parcours über Felsen und Geröll wechselte Pschebizin in der Spitzengruppe ins Kajak. Doch auf dem Wasser konnte der Deutsche den einheimischen Favoriten nicht mehr Paroli bieten. "Ich hatte erst zum dritten Mal im Boot gesessen", erzählt Pschebizin. Bereits nach einer halben Stunde lag er das erste Mal im Wasser. "Das Wasser stand sehr tief, und man musste aufpassen, dass man sich das Boot an den Steinen nicht ganz ruiniert", erzählt der gebürtige Nürnberger, der in Bernkastel-Kues aufwuchs. Etliche Plätze verlor Pschebizin auf dem 67 Kilometer langen Paddelabschnitt auf dem Waimakariri River und durch den Grand Canyon Neuseelands. "Die Kiwis sitzen mit einer Sicherheit im Boot, so wie wir auf dem Fahrrad", sagt Pschebizin. Auf den abschließenden 70 Kilometern auf dem Fahrrad machte er wieder einige Plätze gut. Beim Schlusssprint über Sumner Beach schwappte eine Riesenwelle auf den Strand, so dass Pschebizin zwölf Stunden und 42 Minuten, nachdem er die Tasmanische See hinter sich gelassen hatte, in den Fluten des Pazifik stand.

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