INTERVIEW DER WOCHE : Das Ende des Weges?

KYLLBURG. Nicht die großen Kreisstädte sind die Aushängeschilder im Eifel-Fußball, vielmehr die SG Kyllburg/Badem/Gindorf hat sich in der Rheinlandliga etabliert. Trainer Peter Löw erklärt, wie es dazu kam.

Herr Löw, Sie sind seit 1989 Trainer der SG Kyllburg/Badem und haben die Mannschaft zur Klassenhöchsten der Eifel gemacht. Wohin geht der Weg noch?Löw: Ich glaube, wir sind schon am Ende des Weges angelangt. Wir sind froh, in der Rheinlandliga dabei zu sein und uns halbwegs dort etabliert zu haben. Die Strukturen im Verein würden aber noch höhere Ligen nicht tragen. Als Ziel vor dieser Saison wurde der Klassenerhalt ausgegeben. Jetzt steht das Team auf Rang fünf. Sie müssen mehr als zufrieden sein.Löw: Natürlich. Wir hatten, nachdem Thomas Löw aufgehört und Rolf Silvanus sich schwer verletzt hatte, ein großes Handicap. Zu Beginn der Saison haben wir ein bisschen Lehrgeld zahlen müssen und viele, viele Torchancen vergeben. Sie haben die ersten Spiele verloren. Wie hat das Team diesen Fehlstart so schnell verkraftet?Löw: Wir hatten auch in der Vergangenheit mal einen schwachen Start. Wir sind alle ruhig geblieben, da wir wussten, dass wir das Potenzial für mehr haben. Unser Team besteht aus vielen jungen, unbekümmerten Burschen. Wie hat die Mannschaft dann den Hebel umgelegt?Löw: Das Spiel in Ellingen war ein Schlüsselspiel. Wir haben in der ersten Hälfte wieder viele Chancen vergeben und lagen 0:2 zurück. Aber wir haben das Spiel noch gedreht und 3:2 gewonnen. Wo liegen die Stärken der Mannschaft in dieser Spielzeit?Löw: Der Erfolg ist ein Produkt unserer langfristigen, kontinuierlichen Arbeit. Da wir keine Spieler bezahlen, kommt Konstanz in die Mannschaft, da es so nicht möglich ist, mal eben vier oder fünf Topleute zu verpflichten. Dazu haben wir eine tolle Moral in der Mannschaft. Mehrmals ist es uns gelungen, Rückstände noch auszugleichen oder gar zu gewinnen. Welche Ziele haben Sie in der Saison 2005/2006 noch? Löw: Wir sind mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet. Da es bisher so gut gelaufen ist, wäre es wohl nicht realistisch, jetzt noch von Platz 14 als Ziel zu reden. Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Optimal wäre es natürlich, wenn wir den fünften Platz verteidigen könnten. Sie haben die Mannschaft vor der Saison mit jungen Spielern verstärkt. Wie haben sie sich geschlagen?Löw: Sehr positiv. Bei Javir Graham wussten wir, dass er sich auch durchsetzen wird. Artur und Oleg Poloshenko, die aus der Kreisliga C kamen, haben sich hervorragend eingefügt. Beide sind diszipliniert und wollen lernen. Für die beiden war es ja doch ein großer Sprung. Wer sind in dieser Spielzeit die Stützen des Teams?Löw: Ähnlich wie in der Vergangenheit, haben wir ein Gerüst von vier Spielern, um die dann der Rest der Mannschaft gebaut wird. Das sind Torhüter Alexander Schmitt, die Abwehrspieler Wolfgang Neumann und Stefan Becker sowie Jürgen Gerten im Angriff. Natürlich ist auch Torschützenkönig Michael Mayer-Nosbüsch sehr wichtig geworden. Ansonsten leben wir vom Kollektiv, ich kann niemanden hervorheben, da dies dem Rest gegenüber nicht fair wäre. Am 4. März geht es für Ihre Mannschaft mit dem Derby gegen den SV Leiwen weiter. Wie weit sind Sie mit der Vorbereitung derzeit? Löw: Wir haben am 26. Januar mit dem Training begonnen. Insgesamt haben wir sechs Testspiele, unter anderem gegen Oberligist TuS Mayen. Die ersten Spiele der Restsaison werden für uns richtungsweisend sein, auch wenn es überhaupt keinen leichten Gegner gibt. Ein Vorteil für den SV Leiwen ist, dass die Mannschaft schon vorher gegen Hamm ein Nachholspiel bestreitet. Für uns ist es das erste Spiel des Jahres. 17 Jahre arbeiten Sie mittlerweile beim selben Verein. Gibt es noch jemanden, der schon zu Beginn Ihrer Zeit da war?Löw: Wolfgang Neumann war damals gerade aus der A-Jugend in den Seniorenbereich gewechselt und spielt heute noch. Er hatte also bisher nur mich als Trainer. d Mit Peter Löw sprach TV-Mitarbeiter Matthias Bayer

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