Eine verschworene Gemeinschaft

Trier · Als vor Saisonbeginn die Prognosen für die Rheinlandliga erstellt wurden, nach Favoriten und Vereinen mit Gefährdungspotenzial gefragt wurde, fiel in der Rubrik Kellerkinder immer wieder der Name SG Kyllburg/Badem/Gindorf. Nach drei Vierteln der Saison darf sich die Eifel-SG als gerettet ansehen.

 Wolfgang Neumann (links) und Thomas Löw bilden das Trainergespann bei der SG Kyllburg/Badem/Gindorf. TV-Foto: Hans Krämer

Wolfgang Neumann (links) und Thomas Löw bilden das Trainergespann bei der SG Kyllburg/Badem/Gindorf. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Die Fußball-Spielgemeinschaft aus Kyllburg, Badem und Gindorf steht mit einer guten Zwischenbilanz mitten in der aktuellen Rheinlandliga-Saison. Zu verdanken hat die SG das ihrer enormen Heimstärke: Mit 26 Punkten stellt die SG das drittbeste Heimteam der Liga. Weiterer Teil des Erfolgsrezepts: der Teamgeist, für den geradezu exemplarisch das Trainergespann Wolfgang Neumann/Thomas Löw steht. Vor zwei Jahren wurden der damals noch sporadisch als Libero eingesetzte Neumann und der vormalige Stürmer Löw ins kalte Wasser geworfen. "Aus der Not geboren", wie Neumann zugibt, denn Richard Schneider hatte den Verein "wegen mangelnder Perspektive" nach nur einer Saison verlassen. "Wir haben nicht lange überlegt", sagt Löw, "wir sind mit dem Verein so verwurzelt, dass es eine Selbstverständlichkeit war, diese Verantwortung zu übernehmen."

Der 35-jährige Löw und der drei Jahre ältere Neumann haben nie für einen anderen Verein gespielt. Neumann kickte seit 1977 für Kyllburg, Löw seit 1981 in Badem. "Wir haben uns schon als Spieler gut verstanden", sagt Neumann, weshalb das Zusammenspiel wohl auch auf der Bank gut klappt.

Manko: der kleine Kader



Sie sind neben den Ellscheidern Jörg Stölben und Uwe Schüller das einzige gleichberechtigte Trainerduo der Rheinlandliga, eine Arbeitsteilung gibt es nach gleichlautenden Aussagen nicht - sie "machen alles zusammen". Für einen Außenstehenden schwer vorstellbar. Wie klappt das etwa bei der Ausrichtung der Taktik und der Aufstellung? Auch hier gibt es gleichlautende Antworten: "Wir schreiben unabhängig voneinander die Aufstellungen auf. Meistens stimmen sie komplett überein, selten weicht einmal ein Name ab."

Ein Manko ist der kleine Kader, der ihnen zur Verfügung steht und der es kaum zulässt, Ausfälle zu kompensieren. "Deshalb waren wir auch in der Hinrunde erfolgreicher, als wir fast immer komplett waren", sagt Neumann. Schief gehen wird in dieser Saison wohl nichts mehr, zwölf Punkte Vorsprung auf den fünftletzten Platz sind ein sattes Polster. Derzeit verhandelt das Duo über eine Vertragsverlängerung. Auch hier, wen wundert es, ist die Aussage gleichlautend: "Trendmeldungen wird es nicht geben."

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