Kämpfen fast ohne Regeln

In der Prümer Kongresshalle wird im kommenden Frühjahr ein Weltmeisterschafts-Kampf stattfinden. Die Sportart: Mixed Martial Arts, kurz MMA, eine Mischung aus sämtlichen Kampfsportarten. Einer der Kontrahenten, der brasilianische Profi Levi Costa, war in der vergangenen Woche in Prüm zu Gast.

 Auf den richtigen Griff kommt es an: Der brasilianische Profi Levi Costa (oben) zeigt den Prümern, wie es geht. TV-Foto: Christian Brunker

Auf den richtigen Griff kommt es an: Der brasilianische Profi Levi Costa (oben) zeigt den Prümern, wie es geht. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Boxen, Schlagen, Treten, Ringen: Beim den sogenannten Mixed Martial Arts, zu deutsch den gemischten Kampfkünsten, ist so gut wie alles erlaubt. "Man darf den Gegner nur nicht bewusst verletzen", sagt Jörg Lothmann, Leiter der Prümer Kampfsportschule und selbst Vizeweltmeister und Europameister im Brazilian Jiu Jitsu.

MMA ist eine Mischung aus allen bekannten Kampfsportarten, vom Kickboxen über das Ringen bis zum Karate. Historisch leitet es sich von der griechischen Pankration ab, ebenfalls einer Kampfform, bei der nur ein Minimum an Regeln galt. Gekämpft wird im MMA über drei Runden zu je fünf Minuten.

Der Kampf ist beendet, wenn einer der Kämpfer seinen Gegner kampfunfähig macht, einer aufgibt oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Kommt es zu keinem vorzeitigen Ende, entscheiden die Punktrichter über den Sieger.

In Deutschland gilt MMA als sehr junge, aber wachsende Kampfsportart. "Noch ist die Anzahl der Aktiven in Deutschland sehr überschaubar", sagt Lothmann. In Brasilien, der Heimat des 24-jährigen Levi Costa, sei MMA dagegen wesentlich populärer.

Der Brasilianer hat vor 14 Jahren mit dem Kampfsport angefangen und ist seit fünf Jahren Profi. Der Kampf im Frühjahr wird sein erster WM-Kampf sein.

Den Kontakt nach Brasilien hat Lothmann über einen brasilianischen Bekannten hergestellt, der lange in Köln wohnte und Costa kannte.

Dabei hat Lothmann gleich den WM-Kampf nach Prüm geholt. Denn der größte deutsche MMA-Dachverband Shido war auf der Suche nach zwei Kontrahenten für den vakanten WM-Titel im Halbschwergewicht bis 84 Kilogramm. Einer davon wird nun Costa sein. Sein Gegner steht allerdings noch nicht fest.

Der Kampf soll am 22. März in der Prümer Kongresshalle stattfinden. Vor dem Hauptkampf um den WM-Titel werden noch vier deutsche Meistertitel und zwei Europameistertitel vergeben. In der vergangenen Woche war Costa in Prüm zu Gast und hat den Austragungsort persönlich in Augenschein genommen. Dabei hat er auch mit der Prümer Kampfsportgruppe von Lothmann trainiert und ihnen einige Techniken und Griffe gezeigt.

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