Glaube im Alltag

Die Mauer muss weg Nicht nur jene, die Unterricht als lästige Unterbrechung der Ferien verstehen, atmen durch: endlich Ferien nach qualvollen sieben Wochen Schule. Für manche ist dies noch einmal die Gelegenheit für eine Urlaubsreise, vielleicht auch ins Ausland.

Dass wir einfach so reisen können, ist für die meisten von uns selbstverständlich. Die Zahl derer, die sich noch erinnern an die Verhältnisse in Deutschland vor 1989, sinkt und damit schwindet auch das Andenken an die Opfer von Stacheldraht, Mauer und Schießbefehl, Berufsverbot, Bespitzelung und Manipulation aus dem kollektiven Gedächtnis. Dass es Schüler gibt, die heute auf die Frage nach Hintergrund und Inhalt des Tages der Deutschen Einheit keine Antwort wissen, zeigt, dass Feiertage alleine nicht weiterhelfen, wenn es darum geht, Geschichte lebendig und präsent zu halten. "Die Mauer muss weg!" Das galt der trennenden Mauer zwischen den Menschen, aber gewiss nicht der Erinnerung an das mit ihr verbundene dunkle Kapitel deutscher Geschichte. "Vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat", sagt der Psalmbeter. Gut, dass da der 3. Oktober in meinem Kalender markiert ist. Gut, dass es Filme gibt, die uns die Erinnerung wachhalten. Christoph Pistorius, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier pistorius.trier@ekkt.de

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